"Steinbach, schieb ab!" - Gegendemo zu geplanter AfD-Veranstaltung

Auf Einladung der AfD soll die Desiderius-Erasmus-Stiftung und deren Vorsitzende Erika Steinbach nach Salzgitter kommen. Dagegen formt sich nun Protest.

Das Bündnis Salzgitter passt auf! findet klare Worte für die Veranstaltung.
Das Bündnis Salzgitter passt auf! findet klare Worte für die Veranstaltung. | Foto: Bündnis Salzgitter passt auf!

Salzgitter. Am 17. Mai lädt die AfD zusammen mit der Desiderius-Erasmus-Stiftung (DES) in die Alte Feuerwache in Lebenstedt ein. Das Bündnis „Salzgitter passt auf!“ kritisiert die Veranstaltung und ruft deswegen zur Teilnahme an einer Gegendemo auf.



Man wolle auf der DES-Veranstaltung über „Anspruch und Wirklichkeit“ politischer Stiftungen diskutieren. "Soweit, so gut und bürgerlich? Keineswegs", erklärt das Bündnis „Salzgitter passt auf!“ in einer Pressemitteilung. Als Rednerin solle nämlich die AfD-Politikerin und DES-Vorsitzende Erika Steinbach auftreten.

"Eines der bekanntesten Gesichter der rechten Szene. Steinbachs jüngere Vergangenheit ist geprägt von Grenzüberschreitungen und politischen Angriffen. Wenn es um Relativierung von NS-Gräueltaten, Hetze gegen Flüchtlinge oder rassistische Stammtischreden geht, Frau Steinbach war bisher um keinen Beitrag verlegen. Unter anderem war sie an der Hetzkampagne gegen den Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke ursächlich mit beteiligt, bevor dieser von einem Neonazi ermordet wurde", so das Bündnis weiter.

Desiderius-Erasmus-Stiftung und AfD sind eng verbunden


Steinbach werde von der AfD mit dem Deckmantel des „Konservativen“ in Stellung gebracht, um bürgerliche Wählerschichten zu erreichen. Tatsächlich habe sie sich zu einer radikalen Scharfmacherin gewandelt. Bei der Desiderius-Erasmus-Stiftung handele es sich um die parteinahe Stiftung der Alternative für Deutschland.

Kritiker beklagen seit deren Gründung, dass über die DES Steuergelder zur Förderung demokratiefeindlicher Strukturen generiert werden können. Zudem würden über den biederen Stiftungscharakter „menschenfeindliche Positionen einen intellektuellen Anstrich“ erhalten, so das Bündnis.

Und weiter: "Dieses Versteckspiel wollen wir enttarnen. Tatsächlich wurde der Abend nicht von der DES organisiert und angemeldet, sondern von der AfD Salzgitter. Dass die Bewerbung irreführend initiiert wurde, könnte an der radikalen Verortung des Kreisverbands liegen. So haben sich AfD-Politiker*innen aus Salzgitter bundesweit mit volksverhetzenden und demokratiefeindlichen Aussagen einen Namen gemacht und offen mit Neonazis kooperiert. Zuletzt war ein AfD-Ratsherr zurückgetreten, nachdem Fälle von Stalking, Erpressung und Nötigung an die Öffentlichkeit gelangt waren."



Das Bündnis möchte Schluss mit diesem "gefährlichen Versteckspiel" machen: "Wir fordern alle Demokratinnen und Demokraten dazu auf, am kommenden Mittwoch um 18 Uhr zu einem Protest an die Alte Feuerwache nach Salzgitter-Lebenstedt zu kommen. Steinbach, schieb ab: Rassismus lässt sich nicht tarnen!"


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