Stadt Wolfsburg soll eigene "Gesundheitsregion" aufbauen

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Alle Akteure des Gesundheitssystem sollen enger zusammenarbeiten. Symbolfoto: pixabay
Alle Akteure des Gesundheitssystem sollen enger zusammenarbeiten. Symbolfoto: pixabay | Foto: pixabay

Wolfsburg. Im Rahmen eines zweijährigen Projektes soll sich die Stadt Wolfsburg an der landesweiten Initiative "Gesundheitsregionen" beteiligen. Mit einem entsprechenden Antrag beschäftigt sich der Sozial- und Gesundheitsausschuss am heutigen Mittwoch. Die Entscheidung trifft der Rat.


Gesamtkosten in Höhe von 165.000 Euro sind angesetzt. Es werden Fördermittel vom Land in Höhe von insgesamt 26.000 Euro erwartet.

Die Gestaltung einer wohnortnahen Gesundheitsversorgung stelle viele Kommunen, insbesondere vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels und der Zunahme des Anteils älterer und multimorbider Menschen in der Gesellschaft, vor Herausforderungen. Um die Landkreise und kreisfreien Städte bei der Gestaltung und Stärkung des regionalen Gesundheitswesens zu unterstützen, wurden die „Gesundheitsregionen Niedersachsen" ins Leben gerufen.

Kooperationen und Vernetzung


Landesregierung, Ärztekammer, AOK, Kassenärztlichen Vereinigung, Ersatzkassen, BKK Landesverband Mitte sowie IKK classic fördern die Entwicklung kommunaler Strukturen und innovativer Projekte, die eine bedarfsgerechte und möglichst wohnortnahe Gesundheitsversorgung zum Ziel haben. Angeregt werden träger- und sektorenübergreifende Kooperationen sowie Vernetzung der Akteure des örtlichen Gesundheitswesens und weiterer Bereiche der regionalen Daseinsvorsorge. Erfahrungen anderer Kommunen machten deutlich, dass durch die strukturierte Zusammenarbeit im Rahmen einer Gesundheitsregion positive Effekte erzielt werden.

Zielsei eine bedürfnisgerechte Gestaltung der sozialen und gesundheitlichen Belange der Menschen direkt vor Ort. Gefördert werden Strukturentwicklungsprozesse zur stärkeren Vernetzung der Gesundheitsakteure vor Ort im Hinblick auf die Entwicklung bedarfsgerechter Versorgungssysteme.

Steuerungsgruppe und Gesundheitskonferenz geplant


Die Stadt Wolfsburg strebt an, bis 2020 eine regionale Steuerungsgruppe, die durch die kommunale Verwaltungsspitze gesteuert wird, einzurichten.Außerdem soll eseine regionale Gesundheitskonferenz geben.Bei allem sollen bereits bestehende Gremien und Arbeitsgruppen eingebunden werden, sowie bei Bedarf weitere Arbeitsgruppen zur Entwicklung neuer Versorgungs- und/oder Kooperationsprojekte und Maßnahmen der Gesundheitsförderung und Prävention eingerichtet werden.

Niedergelassene Ärzte, Klinikum Wolfsburg sowie weitere Akteure des Gesundheitswesens sollen innerhalb dieser Plattform verbesserte Möglichkeiten des Austausches sowie der Vernetzung erhalten. Im Hinblick auf eine bedarfsgerechte Gesundheitsversorgung soll die kooperative Zusammenarbeit gestärkt werden.

Weitere Ziele sind:

  • Die Entlastung und Ansiedlung niedergelassener Ärzte, insbesondere von Hausärzten, soll weiter vorangetrieben werden.

  • Medizinischer und pflegerischer Nachwuchs soll gewonnen, ausgebildet und im Arbeitsleben gehalten werden.

  • Maßnahmen der Gesundheitsförderung und Prävention sollen umgesetzt, betriebliches Gesundheitsmanagement soll berücksichtigt und eingebunden werden.


Langfristige Planungsstrategie


Die einzelnen Umsetzungsschrittesollen im weiteren Verfahren mit den verschiedenen Akteuren abgesprochen werden. Angestrebt werde die Erarbeitung einer langfristigen Planungsstrategie unter Formulierung einer Vision Wolfsburger Gesundheitsziele, die Etablierung einer integrierten Berichterstattung zu gesundheitsrelevanten Themen, die Berücksichtigung der Themen in der Sozialentwicklungsplanung und die Nutzung digitaler Möglichkeiten zur Verbesserung der Gesundheitsvorsorge und –versorgung.

Durch gute Kooperationen, Vernetzung und ein strukturierteres, sektorenübergreifendes Vorgehen können nicht nur die Gesundheit des einzelnen Bürgers verbessert und die Wege im Gesundheitsbereich optimiert werden, sondern auch die Ausgaben im Gesundheitsbereich effizienter eingesetzt werden.


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