Berlin. Verena Pausder, Chefin des Start-up-Verbands, fordert, dass Hochschulen mindestens ein Prozent ihres Budgets inklusive Drittmittel gezielt für Ausgründungen zur Verfügung stellen sollten. "Wir haben Weltklasse Forschung in Deutschland", sagte Pausder der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Donnerstagsausgabe). Deutsche Hochschulen seien häufig auf Augenhöhe mit denen in den USA. "Doch aus dieser Forschung entstehen zu selten Produkte und zu wenig Unternehmen."
Deutsche Hochschulen basierten auf drei Säulen: Forschung, Lehre und Transfer. Zu letzterer gehöre auch das Ausgründen von Start-ups. Diese dritte Säule werde aber zu oft vernachlässigt, so Pausder. "Anerkennung gibt es für Publikationen, vielleicht auch für gute Lehre - aber nicht, wenn an einem Lehrstuhl ausgegründet wird." Dafür gebe es zu wenig Anreize.
Die 1-Prozent-Marke soll laut Pausder keine politische Auflage sein, sondern eine freiwillige Selbstverpflichtung. Ein Prozent des Budgets seien "viel mehr", als die meisten Hochschulen aktuell für die Förderung von Ausgründungen ausgeben würden. "Das zeigt, wie wenig Priorität das Thema bisher hatte", sagte die Verbandschefin. "Ein Prozent wäre ein Booster für Ausgründungen."
Das Geld solle vor allem in Mitarbeiter fließen, die sich um Start-ups und Innovationen kümmern. Unter anderem fordert der Start-up-Verband genügend Veranstaltungen, um Studierenden den "unternehmerischen Funken" und die betriebswirtschaftlichen Grundkompetenzen zu vermitteln. Zudem solle es professionelle Unterstützung bei der Unternehmensgründung geben.
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