Helmstedt. Die Strukturkommission kam in der vergangenen Woche zur konstituierenden Sitzung zusammen. Hier wurden Ablauf und Leitbild zum Einsatz der Strukturstärkungsmittel im Gründer- und Unternehmerzentrum Helmstedt abgestimmt.
Hintergrund des Gremiums sind die Strukturhilfen des Bundes für die strukturschwachen Standorte von Steinkohlekraftwerken und dem Helmstedter Braunkohlerevier. „Die Fördermaßahmen werden einen erfolgreichen Beitrag zum Strukturwandel im Landkreis Helmstedt nach dem Ausstieg aus der Kohleverstromung leisten. Wir rechnen mit der Verwaltungsvereinbarung Anfang August 2021“, so der Geschäftsführer der Strukturentwicklungsgesellschaft des Landkreises, Thomas Klein.
Der Landkreis Helmstedt wurde fast 300 Jahre lang durch den Braunkohletagebau wirtschaftlich und landschaftlich geprägt. Das Kraftwerk Buschhaus steht derzeit noch, doch Strom aus Kohle wird nicht mehr produziert. Mit dem neuen Bundesförderprogramm sollen die Kohleregionen beim Wandel von einer kohleorientierten Wirtschaftsstruktur hin zu einem nachhaltigen Wirtschaften unterstützt werden.
Die Entscheidung über die Vergabe der finanziellen Mittel liegt bei Bund und Land. Dem voraus berät die Strukturkommission über die regionale Bedeutsamkeit von geeigneten Projekten und spricht dem niedersächsischen Wirtschaftsministerium eine Empfehlung zur Förderung der gewählten Projekte aus. Dem Empfehlungsgremium gehören regionale VertreterInnen aus Politik, Verwaltung, Hochschulen und Interessenverbänden an. Die Geschäftsführung bildet die Wirtschaftsregion Helmstedt GmbH als Strukturentwicklungsgesellschaft des Landkreises. Die Besetzung der Kommission wurde am 14.07.2021 im Kreistag beschlossen.
"Ich freue mich, in der Kommission mitwirken zu dürfen," erklärt die Landesbeauftragte für regionale Entwicklung, Dr. Ulrike Witt. "Die Strukturhilfen sind eine große Chance für den Landkreis Helmstedt. Jetzt gilt es, gemeinsam zukunftsorientierte Projekte auf den Weg zu bringen." „Seit 2018 haben wir mit vereinten Kräften für die Strukturstärkungsmittel gekämpft. Mit der Gründung der Strukturkommission und der bald verabschiedeten Verwaltungsvereinbarung stehen wir in den Startlöchern Projekte aufzusetzen und umzusetzen um Arbeitsplätze und Wertschöpfung im Landkreis Helmstedt zu generieren.“, so Landrat Gerhard Radeck.
Gemeinsames Ziel ist es, den energie- und klimapolitisch begründeten Strukturwandel zu meistern und konkrete Perspektiven für neue, zukunftssichere Arbeitsplätze in der Region zu eröffnen. Zum Aufbau neuer Beschäftigung und Wertschöpfung im Landkreis gilt es auch neue grüne Zukunftstechnologien der Energiewirtschaft, die Produktion von Wasserstoff und den digitalen Ackerbau zu stärken.
Neue touristische Destinationen sollen entstehen. Hierbei wird auch ein besonderes Augenmerk auf die Grenzgeschichte, die Klimaentwicklung und den Lappwaldsee gelegt. Beratung zu Projekten und Begleitung im Antragsverfahren übernimmt die Wirtschaftsregion Helmstedt GmbH.
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