Studieren und Corona: Wie händelt die TU das "Coronasemester"?

Für viele Studenten und Dozenten hat die Umstellung auf das "Coronasemester" vor allem eins gebracht: Unsicherheit. Keine Präsenzveranstaltungen mehr, plötzlich fast ausschließlich digitale Angebote. Aber wie lief die Umstellung?

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Alles auf digital: Im "Coronasemester" finden sich Studenten und Lehrpersonal in einer völlig neuen Situation wieder.
Alles auf digital: Im "Coronasemester" finden sich Studenten und Lehrpersonal in einer völlig neuen Situation wieder. | Foto: Robert Braumann

Braunschweig. Auch die Technische Universität Braunschweig musste sich aufgrund der aktuellen Corona-Pandemie in vielen Bereichen auf eine neue Zeit einstellen: Präsenzlehre war nicht mehr möglich, Einrichtungen wie Bibliothek und Mensa mussten geschlossen werden und doch musste man irgendwie den Betrieb aufrechterhalten. Die Lösung: Fast ausschließlich digitale Lehre. Wie der Schritt auf unbekanntes Terrain für die TU funktioniert und ob die Studenten vielleicht doch noch zurück in die Uni dürfen, das hat regionalHeute.de die Hochschule gefragt.


Für Studenten, die auf eine baldige Wiederaufnahme der Präsenzlehre hoffen, hat die TU eine schlechte Nachricht: Man gehe davon aus, dass dieses Semester auch online beendet werde. Eine Ausnahme sollen dabei jedoch Veranstaltungen bilden, bei denen die Anwesenheit der Studenten zwingend notwendig sei. Labore etwa würden weiter stattfinden, allerdings unter erweiterten Hygienevorschriften. So müssten die Laborpraktika etwa in Schichten arbeiten und Gruppenarbeiten nur unter Einhaltung eines Mindestabstands ausgeführt werden.

Die Überführung aller anderen Veranstaltungen, immerhin etwa 3.400, in den digitalen Bereich habe jedoch weitestgehend gut funktioniert, erklärt eine Sprecherin der TU. Das läge in erster Linie an der Zusammenarbeit aller Fakultäten mit der Projektgruppe "Medienbildung", die das Lehrpersonal der TU schule, und an der Arbeit des Gauß-IT-Zentrums, das weiterhin "intensiv daran arbeitet die technischen Vorraussetzungen zu schaffen".

Unterstützung für Studenten - "Finanzielle Schwierigkeiten"


Dennoch sei man grundsätzlich zufrieden mit dem aktuellen Verlauf des "Coronasemesters". Vorlesungen habe man mit bis zu 1.000 Zuschauern ins Internet verlagern können, auch Onlinekonferenzen bei kleineren Veranstaltungen, wie etwa Seminaren, seien realisiert worden. Skripte und andere Unterlagen würden ohnehin schon online hinterlegt. Der Digitalisierung, so die TU, habe die Pandemie einen großen Schub versetzt. Allerdings dürfe man niemanden überfordern. Die Situation sei für Studenten und Lehrpersonal gleichermaßen neu und gerade erstere hätten nicht immer die technischen Voraussetzungen für die schnelle Umstellung.

Gerade diese Studenten träfe die aktuelle Situation hart. Immerhin entscheide auch der Geldbeutel, ob ein Studium fortgesetzt werden könne oder nicht. Daher habe sich die TU entschieden, ein Hilfsprogramm für Studenten aufzusetzen, die aufgrund der Corona-Pandemie in finanzielle Schieflage geraten seien. Diese sogenannten "Coronastipendien" vergibt demnach die Carolo-Wilhelmina Stiftung, um monetäre Engpässe auszugleichen. Außerdem seien bereits 30 weitere Stipendien durch Spenden finanziert worden. Wie Sie spenden können, erfahren Sie hier.

Auf einige Dinge müssen die Studenten jedoch nicht völlig verzichten: In der Bibliothek können auch weiterhin Bücher ausgeliehen und zurückgebracht werden, nur auf das Lernen in der "Bib" muss vorerst verzichtet werden. Auch die Mensa ist noch für die Studenten da. Allerdings auf ungewohnte Weise: Foodtrucks des Studentenwerks bieten auch weiterhin Mahlzeiten an. An der frischen Luft und mit ausreichendem Sicherheitsabstand.


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