Vitaldaten von Pflanzen per App erhalten - Pilotprojekt könnte das möglich machen

Das Projekt "Smart Country" sieht vor unter anderem Bäume und den Waldboden mit Sensoren auszustatten. Mittels einer App könnte man dann Daten zur Vitalität eines Baumes erhalten.

Symbolbild.
Symbolbild. | Foto: Pixabay

Wolfenbüttel/Helmstedt. Mit Hilfe eines neuen Förderprogramms will die Bundesregierung den zügigen und effizienten Ausbau des 5G-Mobilfunks gerade im ländlichen Raum unterstützen. Im Rahmen eines 5G-Innovationswettbewerbes nehmen daran mit einem gemeinsamen Pilotprojekt namens „Smart Country“ unter anderem die Ostfalia Hochschule, die Landkreise Wolfenbüttel und Helmstedt, die Landwirtschaftskammer und Vodafone teil. Das Ziel des Förderprogramms ist es, Projektideen zu entwickeln, um 5G-Anwendungen in der Region zu erproben und zu erforschen. Das regionale Projekt „5G Smart Country“ besteht aus den Teilprojekten „Smart Farming“ (Landwirtschaft) und „Smart Forestry“ (Forstwirtschaft) und soll in Umsetzungsflächen Wolfenbüttels, Schickelsheim, Lucklum und Söllingen für Nachhaltigkeit in den Bereichen Wirtschaft, Natur- und Klimaschutz, Bildung, Mobilität bis hin zur Gesundheit sorgen. Dies teilt das Wahlkreisbüro von Dunja Kreiser in einer Pressemitteilung mit.


So sehe „Smart Forestry“ vor, Bäume und den Waldboden mit Sensoren auszustatten. Forstmitarbeiter aber auch vorbeispazierende Bürger mit entsprechender App würden auf diese Weise wertvolle Daten zur Vitalität eines Baumes erhalten. „Über intelligente Waldsensorik und 5G-Anbindung erfahre der Wald eine digitale Transformation, die das nachhaltige Wirtschaften optimiere“, sagt dazu Prof. Dr. Diederich Wermser von der Fakultät Elektrotechnik der Ostfalia Hochschule. Hier sieht die SPD-Landtagsabgeordnete große Chancen nicht nur für die hiesige Region: „Die Potentiale des 5G-Mobilfunks müssen deutlich gemacht werden. Das Projekt hat Strahlkraft in die Bereiche Natur- und Klimaschutz, Gesundheit, Bildung, Kommunikation und Wirtschaft. Es zeichnet sich durch das synergetische Zusammenwirken vieler Akteure im ländlichen Raum aus. Sie verweist auf die deutlichen Vorteile: „Mit Hilfe der Digitalisierung könnten Waldbrände schneller lokalisiert werden oder aber eine zeitnahe Behandlung gegen Borkenkäferbefall erfolgen. Der Wald ist als Wirtschaftsfaktor, Bildungs- und Naherholungsort sowie der heimischen Flora und Fauna zentraler Bestandteil für Bürgerinnen und Bürger aus der Stadt oder dem ländlichen Raum.“

„Ohne eine leistungsfähige Telekommunikationstechnik geht heute gar nichts mehr. Gerade die ländlichen Räume müssen technologisch weiterentwickelt werden.“ Hier sieht die SPD-Abgeordnete Kreiser deutliches Potential: „Durch den Einsatz von 5G auf 700 MHz Frequenzen über das öffentliche Netz werden wesentliche Leistungsparameter von 5G erprobt“, so die niedersächsische Landtagsabgeordnete.

Prof. Dr. Andreas Ligocki von der Fakultät Maschinenbau weiß, dass der Ausbau des Mobilfunknetzes in der Bevölkerung polarisiert, doch er hält dagegen: „Wir wollen dem Wald und somit allen Menschen etwas Gutes tun. Die Digitalisierung in Kombination mit künstlicher Intelligenz wird uns im Projekt „Smart Forestry“ neue regionale Möglichkeiten des Natur- und Klimaschutzes bieten.“ Der zweite Themenkomplex „Smart Country“ verfolge das Ziel, detailliertes Wissen zu Bedingungen und Vitalität der Pflanzen auf dem Feld zu erhalten. Mit Hilfe einer vernetzten und kontinuierlichen Erfassung sowie Analyse von Daten über die 5G-Technologie könne die Bewirtschaftung von landwirtschaftlichen Flächen ökologischer, ökonomischer aber auch transparenter erfolgen, erläutert Professor Ligocki weiter. Und die Wolfenbütteler SPD-Politikerin ist überzeugt: „Für die regionale Entwicklung ist das Projekt „Smart Country“ mit der neuen 5G-Technologie immens wichtig und bietet echte Lösungsansätze für den ländlichen Strukturwandel, die Ostfalia Hochschule ist dabei ein perfekter Partner.“


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