40.000 Menschen protestieren gegen 10 Jahre Stillstand beim Atomausstieg an


| Foto: Ado



Innerhalb von 24 Stunden haben über 40.000 Menschen im Internet einen Aufruf gegen die Regierungspläne unterzeichnet, beim Atomausstieg 10 Jahre zu pausieren und den nächsten Atomreaktor erst 2021 abzuschalten (http://www.campact.de/atom2/sn13/signer). Die “Weiterbetriebsgarantie” für neun Atomkraftwerke sei eine Einladung an die Atomlobby, in zehn Jahren erneut um Laufzeitverlängerungen zu kämpfen, heißt es in dem Online-Appell von Campact. “Die geplante Verschiebung des Atomausstiegs ins nächste Jahrzehnt werde ich nicht akzeptieren und weiter protestieren”, kündigen die Unterzeichner an.

“Merkels Atomausstieg ist eine gigantische Mogelpackung: 10 Jahre lang soll der Ausstieg komplett pausieren! Bis 2021 soll kein
Atomreaktor abgeschaltet werden, während dann alle Meiler abrupt innerhalb eines Jahres vom Netz gehen. Was dann kommt, können wir uns ausmalen: die nächste Debatte um Laufzeitverlängerungen”, so Christoph Bautz von Campact. Der Regierungsentwurf zum Atomgesetz ermöglicht es den Betreibern, die Reststrommengen der Atomkraftwerke Krümmel und Mülheim-Kärlich sowie der sieben Altmeiler auf die verbleibenden neun Reaktoren zu übertragen. Deshalb müssten sie vor
2021 keinen einzigen Meiler abschalten.

Die “Weiterbetriebsgarantie” hat nach Auffassung von Campact auch fatale Folgen für die geplante Energiewende. “Die Atomreaktoren verstopfen 10 Jahre lang mit ihrer unflexiblen Stromerzeugung die Stromnetze und verhindern so den Aufbau alternativer Kraftwerkskapazitäten. Damit entstehen hohe Hürden, neun Reaktoren auf einmal stillzulegen. Merkel gaukelt den Bürger einen Atomausstieg vor, tatsächlich tut sie aber alles dafür, dass er nicht stattfindet”, kritisiert Bautz.

Experten-Gutachten zeigten, dass ein Atomausstieg schon bis 2015 machbar sei. Hierfür sei ein Stufenplan sinnvoll, nach dem dieses Jahr noch ein weiterer Reaktor problemlos stillgelegt werden könnte und dann jeweils zwei weitere pro Jahr folgen.


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