50 Wolfenbütteler wollen Politikwechsel




Dem Aufruf zur zentralen Kundgebung des DGB in Norddeutschland folgten aus Wolfenbüttel rund 50 Gewerkschafter, die in Wolfenbütteler und Salzgitteraner Betrieben beschäftigt sind.

Mit etwa 14000 weiteren Menschen zogen sie unter dem Motto „Gute Arbeit. Sichere Rente. Soziales Europa. Aktiver Staat.“ von den Samlungplätzen durch die Hannoveraner Innenstadt hin zum Kundgebungsort vor dem Theater.

Verdi-Chef Frank Bsirske und IG Metall-Vorstandsmitglied Helga Schwitzer gehörten dort zu den Rednern. Sie machten deutlich, dass nur durch ein "Umfairteilen" es möglich wird, die Schere zwischen Reich und Arm in Deutschland nicht immer weiter auseinander klaffen zu lassen. "Umfairteilen" ist der Name einer Initiative von Verbänden, unabhängigen Organisationen wie Attac und Campact sowie Gewerkschaften, die die steigende Ungleichheit bekämpfen. Beispiel für die Ungerechtigkeiten sei, dass trotz Vollzeitbeschäftigung der Familienernährer viele Familien ergänzende Hartz-4-Leistungen beziehen müssten – und dass in dem fünfreichsten Staat der Erde.

Auch stimme etwas nicht, so Bsirske, wenn zum Beispiel Verkäuferinnen bei Karstadt oder Zusteller bei der Deutschen Post mittelbar über ihre Sozialabgaben und Steuern die Kolleginnen und Kollegen bei der Dumpinglohnkonkurrenz stützten, weil deren Arbeitseinkommen nicht ausreicht und sie staatliche Transferleistungen erhalten; andererseits wird aber zum Beispiel den Postbeschäftigten vorgehalten, dass "ihre Löhne in Ansehung der Dumpinglohnkonkurrenz" zu hoch seien.

 "Die 50 Wolfenbütteler wussten also, warum sie diese Kundgebung mit unterstützt haben – weil sie für einen Politikwechsel stehen, der dieser steigenden Ungerechtigkeit entgegenwirken soll", so DGB-Kreisvorsitzender Bertold Brücher.


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