Abschied eines Vollblutkriminalisten: Thomas Arth geht in den Ruhestand

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Kommissariatsleiter Bernhard Bergmann (Mitte) verabschiedete Thomas Arth (re.) und begrüßte seinen Nachfolger Andreas Twardowski. Fotos und Podcast: Alexander Dontscheff
Kommissariatsleiter Bernhard Bergmann (Mitte) verabschiedete Thomas Arth (re.) und begrüßte seinen Nachfolger Andreas Twardowski. Fotos und Podcast: Alexander Dontscheff | Foto: Alexander Dontscheff

Wolfenbüttel. Am 1. November geht der langjährige Leiter des Kriminalermittlungsdienstes im Polizeikommissariat Wolfenbüttel nach über 45 Dienstjahren in den Ruhestand. Im Rahmen eines Pressegespräches am heutigen Mittwoch wurde er von Kommissariatsleiter Bernhard Bergmann verabschiedet. Gleichzeitig wurde sein Nachfolger Andreas Twardowski vorgestellt.


"Eine Institution und Vollblutkriminalist verlässt den aktiven Polizeidienst", würdigte Bergmann die Leistung von Thomas Arth. Sein Dank spreche er nicht nur als Dienststellenleiter aus, sondern auch als Bürger. Arth habe mit dafür gesorgt, dass es im Landkreis Wolfenbüttel sicher sei. Thomas Arth hinterlasse große Fußstapfen, aber er sei zuversichtlich, dass sein Nachfolger diese füllen könne.Andreas Twardowski habe bereits zweimal für ein halbes Jahr diese Funktion ausgeübt.

Thomas Arth blickt auch auf einige spektakuläre Fälle in seiner Amtszeit zurück. Vor allem der Mord an Veronika Geyer-Iwand 1997, der Ehefrau des Pastors Klaus Geyer. Der Fall sorgte damals weltweit für Aufsehen. Der Ehemann wurde damals in einem aufwändigen Indizienprozess für schuldig befunden. Damals sei extra der berühmte Kriminalbiologe Mark Benecke eingeflogen worden, um anhand der Maden den Todeszeitpunkt zu bestimmen. Auch ein Ameisenforscher sei herangezogen worden, der nachweisen konnte, dass eine tote Ameise am Gummistiefel des Pastors zu einem Stamm gehörte, der seinen Haufen in der Nähe des Fundorts der Leiche hatte.

Thomas Arth blickt auf seine Zeit in Wolfenbüttel zurück:

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Der scheidende Leiter des Kriminalermittlungsdienstes Thomas Arth. Foto: Alexander Dontscheff



Doch auch ein Brand in Dettum in den 90er Jahren sei ihm in Erinnerung geblieben. Es sei damals so kalt gewesen, dass das Löschwasser gefror. Dadurch hatte sich das komplette Gebäude in ein Eisschloss verwandelt. Die Feuerwehr musste ihm mit ihren Äxten Zugang verschaffen, damit er die Ermittlung zur Brandursache (letztlich fehlerhafte Lötarbeiten an der Heizungsanlage) aufnehmen konnte. Dies sei auch ein gutes Beispiel für die tolle Zusammenarbeit mit der hiesigen Feuerwehr und den anderen Instanzen. Insgesamt fühlte sich Thomas Arth, der in seiner Dienstzeit auch in Braunschweig, Goslar, Gifhorn und Salzgitter gearbeitet hatte, sehr wohl hier. Die Atmosphäre in Wolfenbüttel habe ihm zugesagt. "Ich mag auch die Größe des Kommissariats", so Arth. Hier sei ein homogenes, schönes Zusammenarbeiten möglich. Jeder kenne noch jeden und ein guter Teamgeist habe sich entwickelt.

Die Freiheit im Kopf


Für seinen nun anstehenden Ruhestand habe er sich vorgenommen viel zu reisen, sich vermehrt im Sportverein zu engagieren vor allem aber mehr Zeit mit der Familie zu verbringen. Daneben freue er sich aber vor allem auf die "Freiheit im Kopf". Morgens sich im Bett noch einmal auf die Seite drehen zu können, nicht an die Arbeit zu denken und alle Verantwortung für die Kollegen und die Opfer der Verbrechen abgegeben zu haben.

Andreas Twardowski stellt die Schwerpunkte seiner Arbeit vor:

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Derneue Leiter des KriminalermittlungsdienstesAndreas Twardowski. Foto: Alexander Dontscheff



NachfolgerAndreas Twardowski, der in Salzgitter geboren ist und dort auch überwiegend gearbeitet hat, hat sich das Ziel gesetzt, die "herausragende Arbeit" seines Vorgängers fortzusetzen. Einerseiner Schwerpunkte in Wolfenbüttel soll die Umstellung der Jugendschutzarbeit sein. In Salzgitter sei er maßgeblich an der Entwicklung des Hauses des Jugendrechts beteiligt gewesen. Zudem sieht er weitere Schwerpunkte im Kampf gegen Betäubungsmittelmissbrauch, Wohnungseinbrüche und Autodiebstähle. Im Bereich Betäubungsmittel sei derzeit Cannabis wieder auf dem Vormarsch. Vor allem bei jungen Menschen wolle man auch auf verstärkte Präventionsarbeit setzen.


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