11.12.2012, 21:34 Uhr

[image=5e1764bc785549ede64ccc50]Irritationen bei der Kassenführung und fehlende Ehrennadeln – das waren die wichtigsten Themen heute in Adersheim. Wer nach der vorangegangenen Ortsratssitzung darauf hoffte, eine spektakuläre Sondersitzung des Ortsrates Adersheim zu erleben, konnte nach der Sitzung ernüchtert feststellen „alles ganz normal“. Es wurde nicht laut, zumindest nicht im Sitzungssaal des Dorfgemeinschaftshauses.

Bürgermeister Günther Pinkvoß (SPD) eröffnete die heutige Sitzung und kam schnell zum Tagesordnungspunkt „Genehmigung der Niederschrift der vierten Sitzung des Ortsrates“, in der er selbst fehlte, aber massiv für Versäumnisse kritisiert wurde (WolfenbüttelHeute.de berichtete). Vor der einstimmigen Genehmigung gab es keine Aussprache und auch keine Stellungnahme von ihm selbst, dem Betroffenen.

Anmerkung der Redaktion:

Sehen Sie dazu WHTV: Günther Pinkvoß - "Jetzt rede ich!"

Bei der Abrechnung der Haushaltmittel des Jahres 2011 gab es Irritationen. Holger Hellwig (CDU) hinterfragte einzelne Buchungsposten und monierte eine Differenz in Höhe von rund 17 Euro. Er äußerte Unmut darüber, dass es sich um die Abrechnung für das Haushaltsjahr 2011 handelte, die längst abgerechnet hätten sein sollen. Hans-Hermann Leiste (UWG) regte eine einfache Buchhaltung an. Pinkvoß erklärte, er hätte sich dafür bereits ein Computerprogramm gekauft, müsse sich darin aber noch einarbeiten. Helwig hingegen empfahl die Nutzung von Papier und Bleistift.

Auch bei der Abrechnung der Haushaltsmittel des laufenden Jahres gab es von Holger Hellwig noch zahlreiche offene Fragen, die von Günther Pinkvoß nicht abschließend beantwortet werden konnten. „Das befriedigt mich nicht, was hier als Abrechnung vorliegt“, sagte Helwig. „Diese Abrechnung bringt uns nicht weiter.“ Raunen im Publikum.

Eine Vertreterin der Stadtverwaltung bot die Hilfe des Rathauses an, das Zahlenwerk zu eroieren. Offenbar lag eine Vermischung von Eigenmitteln und Verfügungsmitteln vor.

„Das hier nehme ich wohlwollend zur Kenntnis, aber akzeptieren kann ich das nicht, resümierte Helwig zum Ende des Tagesordnungspunktes "Aufstellung der bereits verwendeten Mittel".

Holger Helwig beantragte die Unterbrechung der Sitzung für zehn Minuten und bat den Ortsrat vor der Tür um eine Unterredung unter acht Augen, da das fünfte Ortsratsmitglied Alexandra Ullrich entschuldigt fehlte. Die Unterredung vor der Tür war allerdings so laut, dass Wortfetzen davon hinter der Tür zu hören waren.

Ohne den eigentlichen Stand der finanziellen Mittel des Ortsrates zu kennen, beschloss das Gremium die Jugendfeuerwehr zum 40zigsten Geburtstag mit 500 Euro, das AWO Zwergenhaus und die Feuerwehrmäuse zum Laternenumzug mit jeweils 250 Euro, Pokale von Adersheims Schützengilde mit 67,50 Euro und die AWO-Nikolausfeier für Kinder mit 80 Euro zu bezuschussen.

In diesem Zusammenhang regte Holger Helwig an, dass Gelder künftig zweckgebunden vergeben werden. Das beträfe auch den Zuschussantrag für das DRK in Höhe von 100 Euro, dem Pinkvoß schon stattgab und das Geld überwiesen hatte, ohne das es einen Beschluss des Ortsrates gab. Dafür entschuldigte sich der Bürgermeister. Ein formaler Beschluss soll nachgeholt werden, wenn die Beschlusslage des Ortsrates Leinde bekannt ist. Sollte der Ortsrat Adersheim keinen Beschluss zugunsten des DRK fassen, müsse der Bürgermeister für die bereits ausgezahlten 100 Euro haften, machte Helwig deutlich.

Nach einer Beschlusslage des Ortsrates aus dem November letzten Jahres hätten heute, auf eigenen Vorschlag, Ehrennadeln vom Bürgermeister an zwei verdiente Bürger überreicht werden sollen. Da dies Bürgermeister Pinkvoß versäumte, einigte sich der Ortsrat darauf, die Verleihung auszusetzen und erst Ende 2013 zu vollziehen. Dabei blieb unklar, ob dann vier oder auch nur zwei Bürger geehrt werden sollen.

Im kommenden Jahr finden die Adersheimer Ortsratssitzungen montags um 18.30 Uhr statt. Die nächste reguläre Sitzung am 21. Januar.