AECI-Schirm macht dicht: 166 Mitarbeiter verlieren ihren Job

Die Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie setzt sich für die Kollegen ein, um diese schnell an andere Unternehmen zu vermitteln.

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Die Mitarbeiter von Schirm 2022 bei der "Tarifpolitischen Mittagspause".
Die Mitarbeiter von Schirm 2022 bei der "Tarifpolitischen Mittagspause". | Foto: IGBCE Südniedersachsen

Wolfenbüttel. Das Chemieunternehmen AECI-Schirm zieht sich mit seinen beiden Standorten aus Wolfenbüttel zurück. Wie die Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IGBCE) auf Anfrage von regionalHeute.de mitteilte, soll das Werk im kommenden Jahr geschlossen werden. Diese Information sei auch den Mitarbeitern bereits mitgeteilt worden.



Daran hängen etliche Arbeitsplätze: Inklusive der Verwaltung sind 166 Mitarbeiter von der Schließung betroffen. Diese sollen nun mit Hilfe der Gewerkschaft an andere Unternehmen vermittelt werden. Zwar sei dies aufgrund der hohen Nachfrage in diesem Bereich leicht möglich, wie Gewerkschaftssekretär (IGBCE Bezirk Südniedersachsen) Marcel Schmidt berichtet, allerdings gebe es unter den Mitarbeitern eine starke Verbundenheit mit dem Unternehmen. Ursprünglich aus der Schering AG hervorgegangen, hat der Arbeitgeber in Wolfenbüttel Tradition. Einige der Mitarbeiter sind schon Jahrzehnte am Standort, entsprechend sei der Zusammenhalt unter den Kollegen.

"Wir bedauern es sehr, dass diese Entscheidung so getroffen wurde und werden alles daran setzen, den Kolleginnen und Kollegen Jobalternativen in Betrieben, welche mit der IGBCE zusammenarbeiten, anzubieten. Durch den heutigen Fachkräftemangel sehe ich da gute Chancen. Wichtig ist, das die Kolleginnen und Kollegen wissen, dass sie nicht alleine in dieser tragischen Zeit stehen. Ihre IGBCE lässt sie nicht im Regen stehen!", so Schmidt.

Verhandlungen beginnen


Die Gewerkschaft unterstützt den Betriebsrat des Schirm-Werks auch bei der Abwicklung. Ein Anwalt, der bereits seit Jahren mit dem Betriebsrat zusammenarbeitet, werde zudem nun in die Verhandlungen mit der Arbeitgeberseite treten. Hier geht es insbesondere um die Erstellung eines Sozialplans und einen Interessenausgleich.

Aktuell gestalte sich der Austausch mit dem Arbeitgeber noch schwierig, da auch hier kürzlich erst ein großer Personalwechsel stattgefunden habe. Trotz Umstrukturierung betreffen die Änderungen wohl vor allem den deutschen Markt, das Unternehmen bliebe international weiterhin tätig. Vor Ort in Wolfenbüttel gestalte sich die Schließung allerdings relativ einfach, da nur das Gebäude in der Halchterschen Straße im Besitz von Schirm sei, die anderen Räumlichkeiten in Linden seien angemietet.


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