Ärger um Gelbe Säcke: Wäre eine Gelbe Tonne sinnvoller?

Nicht zum ersten Mal entbrennt in Wolfenbüttel ein Streit um Gelbe Säcke. Wieder stellt sich die Frage: Warum keine Gelbe Tonne?

von Julia Seidel


In Wolfenbüttel ist der Gelbe Sack das Mittel zur Wahl.
In Wolfenbüttel ist der Gelbe Sack das Mittel zur Wahl. | Foto: Julia Seidel

Wolfenbüttel. Nachdem es wie berichtet am Mittwoch im Rathaus von Wolfenbüttel zu einem Streit um die Gelben Säcke kam und diese aus dem Rathaus verbannt wurden, stellt sich bei einigen Wolfenbüttelern wieder einmal die Frage: Warum keine Gelbe Tonne? Diese werden unter anderem in Braunschweig eingesetzt. Doch beides hat seine Vor- und Nachteile. Im Juli wird das Thema wieder im Kreistag behandelt.


Die Entscheidung darüber, ob in einer Kommune Gelbe Säcke oder eine Gelbe Tonne verwendet werden, liegt nicht alleine beim Landkreis Wolfenbüttel. Denn zuständig für die Gelben Säcke ist die "Der Grüne Punkt - Duales System Deutschland GmbH", die in Absprache mit dem Landkreis entscheidet, ob es eine Ausschreibung zu Säcken oder Tonnen geben soll. Auf diese Ausschreibung hin können sich dann verschiedene Unternehmen bei dem Dualen System bewerben, wie Norbert Völl, Pressesprecher des Dualen Systems Deutschland gegenüber regionalHeute.de berichtet. Im Fall von Wolfenbüttel hatte ALBA den Zuschlag bekommen.

Das Volumen einer Tonne ist begrenzt


Dabei haben beide Möglichkeiten Vor- und Nachteile. Obwohl die Tonne oftmals von den Verbrauchern bevorzugt werde, könnten sie in engen Innenstädten schnell sperrig werden und zu viel Platz wegnehmen, so Völl weiter. Zudem sei das Volumen einer Tonne irgendwann ausgeschöpft, die "Tonne ist voll." Ein Umstand, der bei einem Gelben Sack nicht passieren kann, denn diese müssen unbegrenzt zur Verfügung stehen. Und auch ein ganz anderer Aspekt spricht für den Sack: Fehlwürfe werden einfacher vermieden, als bei einer Tonne. Durch ihre Transparenz kann der Sack auf den Inhalt kontrolliert werden, durch ihre geringe Reißfeste kann kein schwerer Abfall darin transportiert werden, ohne dass der Sack kaputtgeht. Dies bestätigt auch ALBA gegenüber unserer Online-Zeitung.

Bei der Entscheidung fließen jedoch noch weitere Faktoren mit ein als enge Innenstädte. So würde eng mit den Kommunen zusammengearbeitet, um einen reibungslosen Ablauf der Abfuhr garantieren zu können. So entscheide man sich in Gegenden, die ein eher geringes Restmüllvolumen haben und nur kleine Tonnen dafür zur Verfügung stehen, eher für die Gelben Säcke, um den Fehlwürfen entgegenzuwirken. Zwar könnten diese auch in enger Zusammenarbeit mit den Kommunen kontrolliert werden, der Aufwand sei jedoch deutlich höher.

So kommen die Gelben Säcke in die Ausgabestellen


ALBA beliefert die Ausgabestellen nach Vorgabe des Dualen Systems Deutschland. Grundsätzlich bekomme jeder Haushalt in Wolfenbüttel im Durchschnitt zwei Rollen mit jeweils 13 Gelben Säcken pro Jahr für die Entsorgung von Leichtverpackungsabfällen, wie ALBA mitteilt. Diese Zuteilung erfolge auf Basis bundesweiter durchschnittlicher Erfahrungswerte. Eine solche Zuteilung sei notwendig, damit eine Zweckentfremdung der Säcke vermieden wird. Dies würde im Endeffekt zu Lasten aller gehen, da es Mehrkosten verursache. Die Kosten für die Entsorgung und das Recycling werden über den Produktkauf an der Ladenkasse finanziert.

Engpässe an Gelben Säcken seien daher bei vorgesehener Nutzung unwahrscheinlich. Die Ausgabestellen werden vom Dualen System in Absprache mit dem Landkreis festgelegt.

Wie der Landkreis weiter mitteilt, werde das Thema Gelbe Säcke im kommenden Kreistag im Juli behandelt. Davor werde es im Betriebsausschuss am 10. Juni diskutiert. Im Vorfeld habe dann eine Besprechung mit dem Dualen System stattgefunden.

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