Anonymer Spender erfüllte Kinderwünsche für 20.000 Euro

Mit dem Geld startete das DRK die "Aktion Wunschzettel".

Einige der Rotkreuz-Helfer, die 508 Weihnachtsgeschenke verpackten, beschrifteten und dann im gesamten Landkreis auslieferten (von links): Christian Chodeck, Jeanne Dos Santos Rocha, Achim Liersch, Peter Renner, Aline Gauder und Ulrich Kuball.
Einige der Rotkreuz-Helfer, die 508 Weihnachtsgeschenke verpackten, beschrifteten und dann im gesamten Landkreis auslieferten (von links): Christian Chodeck, Jeanne Dos Santos Rocha, Achim Liersch, Peter Renner, Aline Gauder und Ulrich Kuball. | Foto: DRK

Wolfenbüttel. Am Donnerstag habe es wirklich so gewirkt, als hätte der Weihnachtsmann sein Lager aufgeschlagen in Wolfenbüttel, so berichtet das DRK. Im Gebäude Am Exer 17 stapelten sich in mehreren Räumen 508 verpackte Geschenke – alle adressiert und gefüllt mit genau dem, was sich die Empfänger gewünscht hatten. Eine logistische Anstrengung für die Mitarbeiter des DRK-Kreisverbandes. Ermöglicht wurde die Aktion Wunschzettel durch eine anonyme Spende.



"Und wir haben den finanziellen Rahmen, der uns zur Verfügung stand, fast völlig ausgeschöpft", berichtete Aline Gauder, Teamleiterin der Ehrenamtskoordination im Roten Kreuz. Vor einem Monat hatte ein privater Spender, der nicht genannt werden will, 20.000 Euro für die neue Aktion 'Wunschzettel an den DRK-Weihnachtsengel' gegeben. Daraufhin startete das DRK einen mehrsprachigen Aufruf und bat, man möge bedürftige Kinder im Alter von Null bis 14 Jahren melden.

Von Kuscheltier bis Lerncomputer


"Auf diese Weise haben uns 508 Namen mit den dazugehörigen Wünschen erreicht", erzählte Aline Gauder weiter. Bis auf wenige Ausnahmen bewegten sich diese Anmeldungen in dem vorgegebenen Rahmen von 30 bis 35 Euro, konnten also problemlos erfüllt werden. Babypuppen gehörten ebenso dazu wie Lerncomputer, Inliner, Fußbälle und Skateboards. "Auch ferngelenkte Autos liegen voll im Trend." Viele Lern-Utensilien standen auf der Wunschliste, aber auch Kuscheltiere.

Selbst wer einen teureren Wunsch hatte, sei nicht leer ausgegangen. Zum Beispiel wurden spezielle 3D-Stifte nachgefragt, die um 70 Euro kosten. "In diesen wenigen Fällen haben wir Gutscheine ausgestellt, damit können die Kinder sicher am meisten anfangen." Immer wieder trudelten die Wunschzettel mehrsprachig ein, konnten aber allesamt bearbeitet werden. "Manche waren sogar sehr niedlich verziert." Für ein kürzlich in der Notunterkunft geborenes Baby traf ebenfalls ein Wunsch ein: "Ein Holzbogen – haben wir besorgt."

Bis nach Baddeckenstedt


Doch das Sichten der Wünsche und die Bestellung der Waren sei natürlich nur ein Teil der Arbeit. Danach ging es ans Einpacken, ans Beschriften der fertigen Päckchen und schließlich an die Auslieferung. Das Einpacken übernahmen neben Aline Gauder die Praktikantin Tamina Trautmann sowie Franziska Reitmeier (FSJ) sowie Jeanne Dos Santos Rocha (BuFDi). Den Fahrdienst stemmten Peter Renner, Achim Liersch, Ulrich Kuball und Christian Chodeck. Die Lieferungen gingen in nahezu jede Ortschaft des Landkreises und sogar in die Samtgemeinde Baddeckenstedt, die als Wolfenbütteler Exklave weit weg liegt von der Kreishauptstadt – gleichwohl auch zum Kreisverband Wolfenbüttel gehört, wie der DRK berichtet.

Es hätten nicht nur Kinder von Tafel-Beziehern oder Kinder in den Notunterkünften auf der Empfängerliste gestanden. "In der Tafel hatten wir vielleicht 100, in den Flüchtlingsunterkünften Komm und Schöppenstedt zusammen vielleicht 50 Kinder", listete Aline Gauder auf. Der überwiegende Teil ging an andere Familien im Landkreis, die sich sonst vielleicht gar nicht gemeldet hätten. Da hätte sicher geholfen, dass der DRK-Aufruf auch aufmerksame Menschen bat, bedürftige Nachbarn auf den "DRK-Weihnachtsengel" hinzuweisen.

Auch Wünsche älterer Kinder erfüllt


Ein kleiner Haken der Aktion konnte im Tagesgeschäft schnell und reibungslos ausgeräumt werden: Weil nur Wünsche von Kindern bis 14 Jahren angenommen wurden, hätte es lange Gesichter bei manchen 15 bis 18-jährigen geben können. "Eine unserer Ehrenamtlichen hat daraufhin 450 Euro aus der eigenen Tasche gependet", erzählte Aline Gauder. "Damit konnten dann zumindest in den Notunterkünften auch die Wünsche der älteren erfüllt werden."


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