Björn Försterling: "Trübe Aussichten für das neue Schuljahr"


Björn Försterling: Trübe Aussichten für das neue Schuljahr – Heiligenstadt agiert nach dem Motto „Schlimmer geht immer“. Foto: Nigel Treblin
Björn Försterling: Trübe Aussichten für das neue Schuljahr – Heiligenstadt agiert nach dem Motto „Schlimmer geht immer“. Foto: Nigel Treblin | Foto: Nigel Treblin



Wolfenbüttel/Hannover. Von einer großen Belastungsprobe für Schüler, Lehrer und Eltern im kommenden Schuljahr spricht die FDP-Fraktion im Landtag Niedersachsen anlässlich der heutigen Pressekonferenz der Kultusministerin zum Schuljahresauftakt.

"Die schlechteste Unterrichtsversorgung seit 15 Jahren, vorprogrammierter Unterrichtsausfall, keine Entlastung für die Lehrkräfte, keine Unterstützung für die Inklusion und zu wenig Schulsozialarbeiter", resümiert Björn Försterling, bildungspolitischer Sprecher der FDP-Fraktion, die Ankündigungen der Kultusministerin. "Lehrkräfte, die bereits im vergangenen Schuljahr über ihre Belastungsgrenze hinausgegangen sind, Eltern, die sich bereits im vergangenen Schuljahr über Unterrichtsausfall beschwert haben und Schüler, die in überfüllten Klassen sitzen mussten: Sie alle werden feststellen, dass das nächste Schuljahr noch belastender wird. Schlimmer geht immer - dafür steht Frauke Heiligenstadt mit ihrer Politik", so der FDP-Politiker.

Unterrichtsversorgung auf dem Tiefstand


Mit einer prognostizierten Unterrichtsversorgung von 98 Prozent erreicht Niedersachsen einen Tiefstand wie seit 15 Jahren nicht mehr. Aus Sicht der Freien Demokraten trägt dafür alleine die rot-grüne Landesregierung die Verantwortung. Bei zwei Einstellungsrunden seien wegen der Erhöhung der Unterrichtsverpflichtung für Gymnasiallehrer deutlich zu wenig Lehrkräfte eingestellt worden. "Viele hundert qualifizierte Bewerber hat man damals abgewiesen und in andere Bundesländer vergrätzt, jetzt bräuchten wir sie", so Björn Försterling. Da sich die Kultusministerin aber auch bei der Entlastung der Lehrkräfte querstelle und eher auf Befragungs- und Arbeitsgruppenergebnisse in acht bis neun Monaten verweise, sei der Wunsch junger Lehrkräfte aus anderen Bundesländern nach Niedersachsen zu kommen nicht stark ausgeprägt. "Mit dieser schlechten Unterrichtsversorgung ist Unterrichtsausfall im kommenden Schuljahr vorprogrammiert. Und es hilft auch nicht weiter, wenn die Landesregierung jetzt ankündigt, in Grundschulen fast jeden als Quereinsteiger zuzulassen, der einen Bachelor-Abschluss hat. Damit führt man das Lehramtsstudium ad absurdum und senkt den Bildungsanspruch in den Grundschulen. Das ist der angekündigte Bildungsabbau", stellt der FDP-Bildungspolitiker fest.

Die Kultusministerin habe zudem eine Abkehr von der bisherigen Ganztagsschulpolitik angekündigt. "Rund 450 Stellen sollen für den Ganztagsschulbetrieb kapitalisiert werden. Das bedeutet, dass künftig wieder Vereine stärker in den Nachmittagsbetrieb integriert werden sollen. Erst wurden sie von der Kultusministerin aus den Schulen verdrängt und vor die Tür gesetzt, jetzt sollen sie den Ganztagsbetrieb im neuen Schuljahr retten", so Försterling. Die Freien Demokraten hatten bereits vor zwei Jahren den Rauswurf vieler Vereine aus dem Ganztag kritisiert und weisen darauf hin, dass jetzt wieder Mehrarbeit auf die Schulleiter zukomme. "Vor zwei Jahren mussten Schulleiter zahlreiche Kooperationen mit Vereinen kündigen, jetzt müssen sie die Vereine wieder ins Boot holen. Einmal mehr müssen die Schulleiter das Versagen der Kultusministerin ausputzen", sagt Björn Försterling abschließend.

Die niedersächsische Kultusministerin Frauke Heiligenstadt hat während einer heutigen Pressekonferenz zum Schuljahresauftakt die aktuelle Situation an den Schulen vorgestellt und einen Ausblick auf das kommende Schuljahr gegeben.


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