Bode: “Mit grenzüberschreitender Erprobung von eCall schaffen wir mehr Verkehrssicherheit”


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Niedersachsens Verkehrsminister Jörg Bode gab heute gemeinsam mit dem stellvertretenden tschechischen Verkehrsminister Jiří Žák den Startschuss für die grenzüberschreitende Erprobung des automatischen Notrufsystems eCall. “eCall hilft, Europas Straßen sicherer zu machen! Denn bei Verkehrsunfällen entscheidet die Zeit zwischen Unfall und Beginn der Hilfsmaßnahmen oft über Leben und Tod”, erklärt Minister Bode auf den eCall Days in Berlin.

“Mit dem gemeinsamen Test unserer Flotten in Deutschland und Tschechien kommen wir dem europaweiten Einsatz von eCall einen entscheidenden Schritt näher”, erläutert Harry Evers, Geschäftsführer von ITS Niedersachsen. Die grenzüberschreitende Erprobung soll sicher stellen, dass die Kompatibilität der Technologie gewährleistet ist.

Unter niedersächsischer Federführung läuft seit Beginn des Jahres in Deutschland ein Feldversuch für “eCall”. Im deutschen Pilotprojekt sind 30 Fahrzeuge mit fest installierten eCall-Modulen ausgestattet. Während der Testphase bauen die Notrufmodule in den Autos nach manueller Aktivierung eine Verbindung zu den am Pilotprojekt teilnehmenden Rettungsleitstellen in Braunschweig und Oldenburg auf. Ziel des dreijährigen Projektes ist es, eCall unter Realbedingungen zu erproben und technische Standards für den flächendeckenden Einsatz zu entwickeln.

Die Europäische Kommission forciert die Einführung des automatischen Notrufsystems “eCall” zur Meldung von Verkehrsunfällen und gibt vor, den Einbau der Module in europäische Neuwagen ab 2015 verpflichtend vorzuschreiben.

eCall kann die Zeit von einem Unfall bis zum Eintreffen der Rettungskräfte deutlich verkürzen und somit vielen Verletzten helfen und Leben retten. Beim eCall wird automatisch neben einer Gesprächsverbindung ins Auto gleichzeitig die GPS-Position des Fahrzeugs übermittelt, so dass der Standort des PKW den Rettungskräften sofort bekannt ist.

Studien haben gezeigt, dass mit eCall die Zahl der Verkehrstoten in Europa jährlich um 2.500 gesenkt werden kann, während sich die Zahl der Schwerverletzten um 15 % verringern ließe.

Das deutsche Pilotprojekt wird von der ITS Niedersachsen GmbH koordiniert, ITS steht für Intelligent Transport Systems. Das Projekt kostet 10 Mio. Euro, 5 Mio. Euro stammen aus Europäischen Mitteln und 5 Mio. Euro bringen die beteiligten Partner ein. Das Land Niedersachsen finanziert die Projektsteuerung mit 160.000 Euro.

Im deutschen Projektpart sind neben der ITS Niedersachsen GmbH die Firmen ADAC e.V., Continental Automotive GmbH, Flughafentransfer Hannover GmbH, NavCert GmbH, NXP Semiconductors Germany GmbH, OECON Product & Services GmbH und S1nn GmbH & Co. KG beteiligt. Darüber hinaus haben inzwischen eine Reihe anderer Bundesländer und weitere Firmen ihr Interesse an einer Mitwirkung am Projekt signalisiert.


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