Wolfenbüttel/Hannover. Die Niedersächsische Rot/Grüne Landesregierung hat zu Beginn der Plenarwoche eine zukunftsweisende Schulgesetznovelle in das Parlament eingebracht. Zukunftsweisend deshalb, weil nach zehn Jahren CDU/FDP-Ideologie endlich das Verständnis, dass der Bildungsgang eines Kindes nicht von seiner Herkunft abhängen darf, umsetzt wird. Der SPD-Landtagsabgeordnete Marcus Bosse äußert sich dazu:
„Die guten Maßnahmen aus der „Zukunftsoffensive Bildung“ werden jetzt mit unserem neuen Schulgesetz nachvollzogen. Die Kernmaßnahmen, die ergriffen werden, um unseren Schülerinnen und Schülern und unseren Lehrkräften einen besseren Schulalltag mit verbesserten Bildungschancen zu bieten, sind zum einen die gesetzliche Verankerung zur Rückkehr zum Abitur nach 13 Jahren. Wir werden damit für mehr Zeit zum vertieften Lernen geben, sodass eine 30-Stunden Woche der Regelfall und nicht die Ausnahme sein wird. Die Anzahl der Klausuren bis zum Abitur wird verringert und das Verhältnis der Stunden von Leistungs- und Prüfkursen wird ebenfalls entschlackt.
Als zweiter Punkt ist die Absicherung der IGS als ersetzende Schulform zu nennen. Das ist kein Schritt, um die Gymnasien zu gefährden, wie speziell im Landkreis Wolfenbüttel lautstark von einigen Oppositionspolitikern in steter Regelmäßigkeit orakelt wird, sondern ein Schritt, der zu mehr Vielfalt im Schulsystem führt. Die IGS arbeitet seit 40 Jahren erfolgreich quasi als „Schulversuch“. Diese erfolgreiche Arbeit wird nun eine Absicherung erfahren und damit dem Elternwillen Rechnung tragen. Und ich möchte nochmals betonen: Dieser Schritt wird nicht zur Schließung von Gymnasien führen!
Auch ein Zusammenschluss von Gesamtschulen mit Grundschulen ist ein weiterer wichtiger Baustein für die Schulträger, aber auch für Eltern und Schüler. So bleibt den Schülerinnen und Schülern ein sonst üblicher Wechsel erspart und ein Bildungsgang kann gegebenenfalls von der 1. Klasse bis zum Abitur an einer Schule abgelegt werden. Hinzu kommt der Wegfall der Schullaufbahnempfehlung und stattdessen die Einführung von zwei Beratungsgesprächen. Das gibt unseren Kindern eine verbesserte Möglichkeit zur individuellen Entwicklung.
Als abschließenden Punkt möchte ich die Umsetzung der Inklusion nennen. Jahrzehnte wurde darüber debattiert, aber SPD und Grüne packen das Thema nun endlich an. Und am Beispiel der Förderschule Sprache, die entgegen vorheriger Planung erhalten bleibt, sieht man, dass unsere Kultusministerin Frauke Heiligenstadt zu Korrekturen bei diesem sensiblen Thema fähig ist und im Interesse unserer Kinder und deren Eltern handelt. Das Thema Inklusion wird uns noch viele Jahre begleiten und wir tun gut daran, uns notwendigen Reformen nicht zu verschließen. Es wäre schön, wenn auch der ein- oder andere Kollege der Opposition sein eigenes zurückliegendes Regierungshandeln reflektiert, bevor er mit unrealistischen Forderungen Ängste und Missmut schürt.“
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