Kreis Wolfenbüttel. Als die Grünen 1980 das erste Mal zur Bundestagswahl angetreten sind, haben sie gegen alle anderen Parteien den Ausstieg aus der Atomenergie und eine Wende in der Energiepolitik hin zu Sonne, Wind, Wasser und mehr Energieeffizienz gefordert. Damals wurden diese Ideen als "Spinnertum“ abgetan. Heute, eine Generation und zwei Atomkatastrophen in Tschernobyl und Fukushima später, ist der Atomausstieg zu großen Teilen Realität und der Einstieg in die Energiewende gelungen.
So wuchsen die Erneuerbaren Energien von 5 Prozent im Jahr 1998 auf heute 25 Prozent und sind damit der zweitwichtigste Stromerzeuger geworden. Der bisherige Boom der Erneuerbaren Energien in Deutschland wurde zu über 90 Prozent von Privatleuten und Stadtwerken, nicht von den vier großen Energieversorgern gestemmt.
Der Bundestagskandidat von Bündnis 90/ Die Grünen, Sascha Pitkamin, besichtigte das mögliche Windvorranggebiet in der Gemeinde Vahlberg. Er sagt: „Der Betrieb der Anlagen sollte in den Händen der Menschen und Kommunen in der Nachbarschaft liegen.“ Lutz Seifert Gemeinderatsmitglied der Gemeinde Vahlberg ergänzt: „Der Wind gehört doch nicht dem Landeigentümer dessen Flächen in einem Windvorranggebiet liegen. Der Wind gehört allen. Aus diesem Grunde sollen auch alle betroffenen Bürger die Vorteile eines Windparks vor der Haustür nutzen können, wie z.B. günstigeren Strom und eine Gewinnbeteiligung, und nicht nur die Nachteile, wie z.B. die Veränderung der Landschaft, hinnehmen müssen.“
Die Grünen wollen, dass die Energieversorgung der Zukunft dezentraler und bürgernäher wird. So setzen die Grünen beim Ausbau von erneuerbaren Energien auf eine intensive Beteiligung und Einbeziehung der Betroffenen.
„Das Erdklima heizt sich weiter ungebremst auf. Die Folgen der Klimakatastrophe haben uns zum Teil schon jetzt erreicht, nicht nur in Australien und am Nordpol. Schon jetzt nehmen Dürren, Stürme, extreme Hitze- und Kälteperioden zu, schon jetzt flüchten jährlich weltweit Millionen von Menschen vor den Auswirkungen der Klimakatastrophe. Die Folgen dieser Entwicklung werden bald noch spürbarer werden. Um die Erderwärmung zu begrenzen müssen die klimaschädlichen CO2-Emissionen reduziert werden. Eine Abkehr von Atom, Kohle und anderer fossiler Energieträger ist notwendig. Zukunft schaffen – das heißt zuallererst die Energiewende schaffen."
Auch aus anderer Sicht sei eine Abkehr von den fossilen Energieträgern Erdöl, Erdgas und Kohle notwendig, denn die Vorräte sind endlich. Die zunehmende Verknappung von Erdöl, Erdgas und Kohle würde zur Verteuerung von fossilen Ressourcen führen und könne zu drastischen Energie- und Mobilitätskostensteigerungen, zu Nahrungsmittel- bzw. Ernährungskrisen bis hin zu geopolitischen Spannungen und dem Zusammenbruch ganzer Wirtschaftszweige führen.
Sascha Pitkamin, Bundestagskandidat von Bündnis 90/ Die Grünen, sagt: „Wir wollen ein Klimaschutzgesetz, das den Weg in das Zeitalter der Erneuerbaren Energien weist. Das Gesetz wird den Ausstieg aus der Kohleverstromung organisieren und als verbindliches Ziel formulieren, die klimaschädlichen Treibhausgasemissionen in Deutschland bis 2020 um 40 Prozent, bis 2030 um 60 Prozent, bis 2040 um 80 Prozent und bis 2050 um 95 Prozent unter das Niveau von 1990 zu reduzieren.“
mehr News aus Wolfenbüttel