Auch Politiker freuen sich auf die Sommerferien, um für die im 2. Halbjahr folgenden Herausforderungen neue Energie zu tanken. Zuvor aber blickt die Mehrheitsgruppe im Cremlinger Gemeinderat (SPD und Grüne) auf ein sehr erfolgreiches erstes Halbjahr zurück. Wir veröffentlichen eine gleichlautende gemeinsame Pressemitteilung beider Parteien ungekürzt und unkommentiert:
Seit vielen Jahren war es allgemeiner Trend, öffentliche Versorgungsunternehmen in Deutschland zu privatisieren. Inzwischen werden die Nachteile dieser Politik immer offensichtlicher. Viele Kommunen denken nun darüber nach, aus Gründen der Daseinsvorsorge Netze/Infrastruktur wieder zurückzukaufen, so auch Cremlingen. Der Konzessionsvertrag (Bereitstellung des Wegerechtes) ist nach einer Laufzeit von 20 Jahren abgelaufen, und jetzt muss eine Entscheidung für die kommenden Jahre getroffen werden. „Höchste Priorität bei der Rekommunalisierung von Strom- und Gasnetzen hat die Versorgungssicherheit“, so Detlef Kaatz, Sprecher der Gruppe SPD/Grüne im Gemeinderat Cremlingen, „da kann unsere Gemeinde maßgeblichen Einfluss erwerben. Falls wir mit einem strategischen Partner die Netze kaufen, würden wir außerdem Vermögen für unsere Einwohner schaffen und Überschüsse für den Haushalt generieren. Damit könnte der Haushalt der Gemeinde entlastet werden.“
„Die Einwohner haben uns bei der letzten Kommunalwahl die Möglichkeiten gegeben, die Energiewende in der Gemeinde Cremlingen voranzutreiben, das sehen wir als eine der zentralen Aufgaben an“, so Jochen Fuder, stellvertretender Gruppensprecher. „Das Regionale Energie- und Klimaschutzkonzept für den Großraum Braunschweig sieht als Kernaufgabe die 100 %-Erneuerbare Energie-Region im Jahr 2050 vor. Zu diesem Ziel wollen wir unseren Teil beitragen. Darum haben wir mit dem verstärkten Ausbau von Photovoltaik-Anlagen begonnen. Diese sind sowohl ökologisch als auch ökonomisch sinnvoll und ertragreich. Durch den Eigenverbrauch von Strom, so z. B. in der Grundschule Weddel, kaufen wir von den Versorgern weniger Strom und entlasten so den Haushalt. Das wird sich vor allem langfristig tragen.“ Auf Initiative von SPD und Grüne hat die Gemeinde dafür sowie für Energieeinsparung, z. B. durch Wärmedämmung, 1 Million € zurückgestellt.
Aus der Zeit der CDU/FDP-Mehrheit hat die Gemeinde noch eine Belastung abzuarbeiten. Unterlassene Instandhaltungen - im Volumen von ca. 3 Millionen € - sind in den nächsten Jahren umzusetzen. Dabei sind die Brandschutz- und Sanierungskosten für die Grundschule Schandelah mit 1 Million € bisher nur zu einem geringen Teil berücksichtigt. „Die resultierenden finanzpolitischen Herausforderungen werden wir aber mit Weitblick meistern“, so Kaatz.
„Zur Unterstützung der Arbeit in unseren Grundschulen und für die Jugend- und Seniorenarbeit haben wir zwei Sozialpädagoginnen eingestellt“, so Kaatz, „offene Jugendarbeit fand in Cremlingen bisher nicht statt. Wir wissen, dass Vereine gute Jugendarbeit anbieten, aber viele Jugendliche werden von diesen Angeboten seit langem leider nicht mehr erreicht. Gerade in der zentralen Ortschaft Cremlingen mit zahlreichen jungen Menschen wollen wir zusätzliche Angebote vorhalten. Die Jugendlichen sollen aktiviert werden, um weniger Zeit vor ihrem Computer zu sitzen. Im künftigen Begegnungszentrum sollen Räume für Jugendliche eingeplant und die lang angekündigte Skateranlage soll endlich gebaut werden. Zudem sollen zusätzliche Freizeitangebote geschaffen werden. Das alles werden wir in den kommenden Monaten abschließend besprechen.“
Die Gruppensprecher Kaatz und Fuder sind sich sicher, dass die Gruppe SPD/Grüne auf einem nachhaltigen Weg ist, und wünschen sich konstruktive Diskussionen im Gemeinderat Cremlingen und darüber hinaus.
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