Das bewegte Wolfenbüttel im Jahr 2015 – Teil 4

von Jan Borner


Das war 2015: Die wichtigsten und emotionalsten Momente des Jahres gibt es hier noch einmal im Überblick. (Zeichnung Schlossplatz: Mann Landschaftsarchitektur)
Das war 2015: Die wichtigsten und emotionalsten Momente des Jahres gibt es hier noch einmal im Überblick. (Zeichnung Schlossplatz: Mann Landschaftsarchitektur)



Wolfenbüttel. Ein Jahr neigt sich dem Ende entgegen. Das war 2015: Die wichtigsten und emotionalsten Momente des Jahres gibt es hier noch einmal im Überblick.

Oktober


Überraschung im Wald. Im Zuge von Forstarbeiten haben Mitarbeiter der Forstgemeinschaft Atzum in einem nahe der Mascheroder Straße gelegen Waldstück eine Treibhausanlage mit abgeernteten Cannabispflanzen gefunden. Wie die Polizei gegenüber unserer Online-Tageszeitung erklärte, habe es sich dabei um eine Treibhausanlage gehandelt, die etwa 2 Meter lang, 1,5 Meter breit und 1 Meter hoch gewesen und mit Metallstangen und weißer Plastikfolie errichtet worden sei. In der Anlage sollen sich nach Angaben der Polizei 30 Blumentöpfe mit Resten abgeernteter Cannabispflanzen befunden haben. Die Polizei Wolfenbüttel führte eine Spurensicherung durch, beschlagnahmte die Anlage und leitete ein Strafverfahren wegen Unerlaubtem Anbau von Betäubungsmitteln ein.

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Ankunft am Jugendgästehaus. Foto: Jan Borner



Aufgrund der Überbelastung der Erstaufnahmeeinrichtungen bat das Land Niedersachsen die Kommunen im Oktober um Amtshilfe bei der Erstaufnahme von geflohenen Menschen. Im Landkreis Wolfenbüttel entstanden deshalb kurzfristig Notunterkünfte für mehrere hundert Menschen. So errichtete das DRK innerhalb weniger Tage eine Unterkunft in der ehemaligen Ludwig-von-Strümpell-Schule in Schöppenstedt für rund 150 Menschen. Wenig später wurde auch die ehemalige Realschule als Flüchtlingsunterkunft eingerichtet. In der Stadt Wolfenbüttel wurde kurzfristig das Jugendgästehaus als Unterkunft für Flüchtlinge bereit gestellt. Rund 100 Personen, größtenteils Familien, trafen am 19. Oktober dort ein und wurden von Mitarbeitern der Stadt und ehrenamtlichen Helfern Willkommen geheißen. Noch immer werden dem Landkreis Wolfenbüttel Flüchtlinge zur Erstaufnahme zugewiesen, von denen viele aber schon kurz nach ihrer Ankunft wieder weiterziehen, weil sie zu Freunden oder zur eigenen Familie in anderen Ländern oder Städten wollen.

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Die RTL II Kochprofis im Mexico Dallas Dos. Foto: Jan Borner



Die RTL II Kochprofis kamen nach Wolfenbüttel. Die vier Spitzen-Köche nahmen sich mit ihrer Sendung das „Mexico-Dallas dos“ vor, das seit einigen Monaten über einen rückgängigen Besucherandrang klagte. Deshalb testeten die Kochprofis das Essen und suchten in allen Bereichen nach Schwächen und Stärken um dem Lokal passende Tipps für die Zukunft zu geben. Bei dem großen Abschlussabend konnten die Wolfenbütteler dann testen, was das Restaurant von den Fernsehköchen gelernt hat. 500 Reservierungen habe es gegeben, berichtete Inhaberin Maria Reichert. 60 haben schließlich einen Platz bekommen und wurden so schlemmend Teil der Sendung. Aber trotz der Tipps der Kochprofis, erklärte das „Mexico-Dallas dos“, dass es die Schließung plane.

November


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Grundstück verkauft. Foto:



Hertie-Grundstück verkauft! Der Düsseldorfer Projektentwickler iandus hat mit der Stadt Wolfenbüttel am 23. November den Grundstückskaufvertrag für das ehemalige Hertie-Grundstück notariell unterzeichnet, um darauf das Löwentor zu errichten. Wie die Stadt Wolfenbüttel erklärte, sei damit termingerecht ein weiterer wichtiger Schritt in der Entwicklung des ehemaligen Hertie-Standorts zu einer modernen Handels- und Dienstleistungsimmobilie vollzogen worden. Mittlerweile sind mit dem Durchführungsvertrag auch die baurechtlichen Grundlagen gelegt. Wie Bürgermeister Thomas Pink erklärte, könnten im Frühjahr 2016 dann die Bauarbeiten an der Hertie-Immobilie beginnen.

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Schule am Teichgarten. Foto: Max Förster



Aufgrund eines Konfliktes in der Raumnutzung zwischen der IGS Wallstraße und der Schule am Teichgarten, sollen ab dem kommenden Schuljahr Container als Ausweichquartiere für den Unterricht eingesetzt werden. Die Verwaltung des Landkreises hatte vorgeschlagen, dass Klassen der Förderschule in den Containern unterrichtet werden - zum Ärgernis der Eltern von Kindern an der Förderschule. Diese erklärten, dass sie den Eindruck hätten, dass für den Landkreis Wolfenbüttel die Schüler der IGS mehr wert seien als die Kinder der Förderschule. Die Mitglieder des Kreis-Ausschusses für Schule und Sport baten die Landkreisverwaltung um eine erneute Abwägung der Situation. Bevor entschieden wird, welche Schüler in den Containern unterrichtet werden sollen, wolle der Landkreis deshalb bis Februar 2016 noch einmal eine Gegenüberstellung von Pro und Contra in Bezug auf die Container für beide Schulen vorlegen.

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Online-City ging online. Foto: Sina Rühland



Wolfenbüttel wurde zur "Online-City". 40 Wolfenbütteler Einzelhändler hatten das Projekt „Onlinecity Wolfenbüttel“ initiiert, durch das Kunden online bei den lokalen Geschäften shoppen und bestellen können – mit Lieferung am selben Tag. Damit sehen sich die Händler auch in einem klaren Vorteil gegenüber den großen, deutschlandweiten oder internationalen Online-Versandhändlern. Die Stadt Wolfenbüttel begrüßte und unterstützte das Projekt, weil sie darin eine große Chance sieht, den Einzelhandel in Wolfenbüttel zu stärken. Am 8. November ging die Seite „onlinecity-wf.de“ online.

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Roter Pavillon mit Eiern und Steinen beworfen. Foto:



In der Nacht vom 9. auf den 10. November kam es zu einem Angriff auf die Kreisgeschäftsstelle der Partei DIE LINKE mit Pflastersteinen und rohen Eiern. Der Vorsitzende des Kreisverbandes Florian Röpke zeigte sich geschockt über die Tat und sah darin einen Angriff auf alle Demokraten, die für humanitäre Grundwerte einstehen. Der Kreisverbandsvorsitzende deutete die Attacke im Zusammenhang mit der Flüchtlingspolitik seiner Partei, die sich deutlich gegen rassistische Hetze stellt. Auch Bürgermeister Thomas Pink verurteilte den Angriff scharf und betonte: "Die feige Tat einiger Irrgeleiteter wird Verwaltung und Rat nicht beirren, weiterhin eine Willkommenskultur zu betreiben“. Er fügte hinzu: „Wir lassen uns von geistigen Brandstiftern nicht einschüchtern."

Dezember:


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Die Bankfiliale wurde durch die Sprengung verwüstet. Foto: 24-7 aktuell



Zwei Geldautomaten im Vorraum einer Bankfiliale Im Moorbusche in Cremlingen wurden mit Gas aufgesprengt. Die Automaten, sowie der Vorraum wurden dabei erheblich beschädigt und verwüstet. Ganze 25 Fälle dieser Art habe es im Jahr 2015 zu diesem Zeitpunkt in Niedersachsen bereits gegeben, erklärte der Pressesprecher des LKA Niedersachsen Frank Federau auf Anfrage unserer Online-Tageszeitung. Am 15. Dezember hatte sich deshalb bereits eine Sonderkommission gegründet, die die Ermittlungen koordinieren soll und eng mit den lokalen Polizeirevieren zusammenarbeitet. Das LKA geht bei den Tätern von organisierten Banden aus. Es war nicht das erste Mal, dass die Filiale in Cremlingen Opfer eines derartigen Vorfalls wurde. Auf Anfrage von regionalWolfenbüttel.de teilte die Pressesprecherin der Braunschweigischen Landessparkasse Marion Thomsen mit, dass bereits 2013 mittels Gasgemisch ein Geldautomat von unbekannten Tätern aufgesprengt worden sei. Auch im Frühjahr dieses Jahres habe es bereits den Versuch einer Sprengung gegeben.

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Nach der Gemeinschaftsunterkunft an der Langen Straße soll nun auch eine Container-Unterkunft auf dem Schützenplatz entstehen. Foto:



Die Stadt plant ein weiteres Containerdorf. Nach der Gemeinschaftsunterkunft an der Langen Straße soll nun auch eine Container-Unterkunft auf dem Schützenplatz errichtet werden, das im kommenden Jahr bereits Platz für 230 Menschen schaffen soll. Aufgrund der Prognose für das Jahr 2016 und der wohnungswirtschaftlichen Lage in Wolfenbüttel geht die Stadtverwaltung nämlich davon aus, dass ab der zweiten Jahreshälfte des kommenden Jahres sonst keine hinreichenden Unterbringungsmöglichkeiten mehr bestünden. Neben der neuen Container-Wohnanlage auf dem Schützenplatz sollen außerdem multifunktionale Räumlichkeiten am Exer entstehen, in denen geflohene Menschen untergebracht werden können.



Die Busse kehrten auf den Kornmarkt zurück. Die Baustelle war im Dezember bereits so weit vorangeschritten, dass der Kornmarkt wieder für den Verkehr freigegeben werden konnte. Alle Buslinien können deshalb seit dem 11. Dezember wieder auf ihrem normalen Linienweg die fahrplanmäßig vorgesehenen Haltestellen anfahren. An den Wartehallen auf dem neuen Kornmarkt stehen nun noch die Verglasungs- und Schlosserarbeiten an. Diese sollen nach der witterungsbedingten Winterpause im Frühjahr abgeschlossen werden. „Die Fahrgäste dürfen sich nach Abschluss der restlichen Bauarbeiten auf bequemes Umsteigen, barrierefreie Bussteige, gute Übersicht und eine moderne Fahrgastinformation freuen“, erklärte KVG-Geschäftsführer Axel Gierga.



Der Schlossplatz soll ein neues Gesicht bekommen. Für die Neugestaltung des Platzes mit dem angrenzenden Bibliotheksquartier hatte die Stadt Wolfenbüttel einen Realisierungswettbewerb ausgelost. Hierfür wurden fünf renommierte Planungsbüros gezielt eingeladen und über ein Bewerbungsverfahren 20 weitere Planungsbüros ausgelost. Von den 25 eingereichten Entwürfen für den neuen Schlossplatz wurden die besten im Dezember von einem Fachgremium prämiert und anschließend in einer Ausstellung der Öffentlichkeit vorgestellt. Als Siegerentwurf wurde die Gestaltung des Planungsbüros „Mann Landschaftsarchitektur“ aus Fulda gekürt, der unter anderem einen Brunnen auf der Mitte des Platzes vorsieht. Die Stadtverwaltung plant nun in Verhandlungsgespräche mit dem Büro einzutreten. Wenn es dann zu einer Zusammenarbeit kommt, bedeutet dies allerdings noch nicht, dass der Entwurf, wie er nun ausgezeichnet wurde, tatsächlich genau so umgesetzt wird. „In der anschließenden Entwurfsphase werden insbesondere technische und weitere funktionale Fragestellungen geklärt“, so die Stadt Wolfenbüttel auf Anfrage unserer Online-Tageszeitung. Es sei deshalb üblich, dass es noch zu Änderungen komme, auch wenn das Ziel bestehe, an dem eingereichten Grundkonzept festzuhalten.


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