Das Gemeinwohl lag ihm stets am Herzen

von Thorsten Raedlein




Wolfenbüttel. Im Alter von 76 Jahren ist der langjährige Wolfenbütteler CDU-Ratsherr Wilfried Prisett in dieser Woche nach schwerer Krankheit gestorben. 

Dem ehemaligen Berufssoldaten lag das Gemeinwohl stets am Herzen. Bereits 1979 wurde ihm dafür die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen. Zudem wurde er mit dem Goldenen Ehrenring der Stadt ausgezeichnet.

Dem Rat der Stadt gehörte er von 1968 bis 2006 an. Viele Jahre hatte er zudem den Fraktionsvorsitz inne. Auch im CDU-Stadt- und Kreisverband hatte er sich über einen langen Zeitraum engagiert. Sowohl in seiner eigenen Partei als auch bei seinen politischen Mitstreitern der anderen Fraktionen war Wilfried Prisett hoch geschätzt. Seine ruhige, vermittelnde Art, trug entscheiden zum guten Klima im Rat bei.

Neben der Politik setzte sich Prisett im Vorstand der Caritas Wolfenbüttel für die Belange der Schwächeren ein.


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Thomas Pink. Foto: Thorsten Raedlein


Bürgermeister Thomas Pink zum Tod von Wilfried Prisett


Wilfried Prisetts plötzlicher Tod hat mich tief getroffen. Mit ihm verlor ich einen politischen Weggefährten, der mir mit seiner Erfahrung und seinem Wissen stets hilfreich zur Seite stand. Seine Ausgeglichenheit und sein freundliches Naturell strahlten auch auf die anderen politischen Vertreter ab und brachten ihm parteiübergreifend großen Respekt und Anerkennung ein.


Ohne Zweifel kann ich sagen, dass Wilfried Prisett ein „politisches Urgestein“ in unserem Gemeinwesen war. Seit seinem Eintritt in den Wolfenbütteler Stadtrat im Jahre 1968 war er stets mit hohem Engagement dabei, die ihm übertragenen Aufgaben mit großer Ernsthaftigkeit und Zuverlässigkeit zu erfüllen. Sicher waren diese Eigenschaften auch auf seine Tätigkeit als Berufssoldat zurückzuführen. Disziplin und Geradlinigkeit waren für ihn nicht nur Worte, sondern Bestandteil seiner persönlichen Lebensphilosophie.


Wilfried Prisett war stets an einer gedeihlichen Fortentwicklung unseres Gemeinwesens gelegen. Zu seinen politischen Schwerpunkten zählten soziale Belange und besonders die Jugendarbeit lag ihm dabei am Herzen, was sich auch daran verdeutlicht, dass er 24 Jahre Mitglied im Jugend- und Sportausschuss war, davon 13 Jahre als Vorsitzender. Fast ebenso lange, nämlich 21 Jahre war er Mitglied im Sozialausschuss, davon führte er zwei Jahre lang den Vorsitz in diesem Gremium.Des Weiteren war er ein langjähriges Mitglied im Vorstand der Caritas Wolfenbüttel.


Sein Engagement brachte ihm dann u.a. auch Tätigkeiten im Bauausschuss und in den Aufsichtsräten der Stadtbetriebe und des Klinikums ein. Auch sein jahrelanges politisches Mitwirken im Stadt- und Kreisverband der CDU darf nicht unerwähnt bleiben. Alle diese mit geradezu leidenschaftlicher Selbstverpflichtung ausgeübten Tätigkeiten führten dann schon im Jahre 1979 zu der verdienten Anerkennung in Form der Verleihung der Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland für besondere Verdienste um das Gemeinwohl. Im Jahre 1988 erhielt er dann den goldenen Ehrenring der Stadt Wolfenbüttel für 20-jährige ununterbrochene Mitgliedschaft im Stadtrat. 


Wilfried Prisett hat die ihm erwiesenen Ehrungen stets mit Bescheidenheit beantwortet. Ihm ging es nie um Lob und Anerkennung, sondern ausschließlich um die Sache. Viele Dinge, die hier in Wolfenbüttel umgesetzt wurden, sind auf seine Initiative und sein Wirken zurückzuführen.


Menschen wie Wilfried Prisett waren und sind es, die das kommunalpolitische Miteinander prägen. Sie denken losgelöst von parteilichen Vorgaben in erster Linie an das Wohl des ihnen anvertrauten Gemeinwesens und sind somit die Garanten für eine zukunftsfähige Gesellschaft.


Ich bedauere zutiefst, dass ich nicht noch einmal die Gelegenheit hatte, mit ihm zu sprechen und ihm für alle seine Leistungen persönlich zu danken. Ich verneige mich in Achtung vor dem Verstorbenen und spreche seiner Familie und seinen Freunden mein tief empfundenes Mitgefühl aus. 



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