Das neue DRK-Zentrum entsteht nach ökologischen Grundsätzen


So könnte die neue DRK-Zentrale in der letzten Ausbaustufe aussehen: am rechten Bildrand das bestehende Integrations- und Therapie-Zentrum (ITZ), ganz oben die Lebenshilfe an der Mascheroder Straße.  Fotos: DRK
So könnte die neue DRK-Zentrale in der letzten Ausbaustufe aussehen: am rechten Bildrand das bestehende Integrations- und Therapie-Zentrum (ITZ), ganz oben die Lebenshilfe an der Mascheroder Straße. Fotos: DRK

Wolfenbüttel. Der Ausbau der Mascheroder Straße zum Sozial-Campus schreitet voran. Nachdem sich auf dem ehemaligen Kasernengelände Am Exer schon das Rote Kreuz (DRK), die Ostfalia-Hochschule und andere angesiedelt haben, will das DRK nun seine neue Zentrale ebenfalls in Wolfenbüttels Norden errichten – in direkter Nachbarschaft zu Lebenshilfe und Mansfeld-Löbbecke-Stiftung. Dies berichtet das DRK Wolfenbüttel in einer Pressemitteilung.


Bei der Delegiertenversammlung des Kreisverbands sei der Vortrag von Architekt Frank Guder auf breite Zustimmung gestoßen. „Das DRK hat zwei Grundstücke gekauft von 16.000 und 6.000 Quadratmetern Größe“, berichtete der Salzgitteraner. Und er betonte, dass es sich bei seinen Skizzen um einen Vorentwurf handelt. „Für die städtebauliche Entwicklungsplanung müssen wir quasi den maximal möglichen Endausbau beschreiben“, erklärt er. DRK-Vorstand Andreas Ring ergänzte: „Ob und wie alle drei geplanten Bauabschnitte realisiert werden, steht noch in den Sternen.“

Mehr Platz ist dringend Notwendig


Ganz konkret werde jetzt der erste Abschnitt geplant: In das Haus an der Straße sollen in erster Linie die Verwaltung und die Behindertenhilfe einziehen. „Wir stehen sozusagen am Scheideweg“, berichtete Ring. „Entweder wir bauen neu oder wir können keine weiteren Projekte mehr in Angriff nehmen, gerade in der Behindertenhilfe.“ Eine mehrjährige Suche nach geeigneten Bestandsgebäuden war erfolglos.

Die bauliche Situation an der Dietrich-Bonhoeffer-Straße lasse weiteres Wachstum nicht mehr zu. „Wir haben aber zum Beispiel im Hausnotruf Steigerungsraten von 30 Prozent“, sagte Ring. Derzeit müssten sich bis zu fünf Mitarbeiter ein kleines Büro teilen. „Das erinnert fast schon an Kaninchenhaltung“, scherzte Ring, wurde aber gleich wieder ernst: „Zielführendes Arbeiten ist so nicht möglich.“ Insbesondere dem Wachstum des Rettungsdienstes und einer sachgerechten Unterkunft für den Katastrophenschutz sei der Bauabschnitt zwei gewidmet.

Sowohl beim ersten Teilgebäude, mehr noch aber bei den Bauabschnitten zwei (Rettungsdienst/Katastrophenschutz) und drei (Wohnen/Tagespflege) rechnet der Vorstand mit tragfähigen Fördergeldern. Weitere Mittel fließen aus dem Verkauf des bisherigen Kreisverbands-Gebäudes in die Planung. „Die Gebäude werden überwiegend mit langfristigen Darlehen finanziert. Entsprechende Angebote liegen vor.“

Der Exer ist sauber!


Für die Baumaßnahme, die DRK-intern unter dem Titel „Exer 2020“ läuft und im ersten Halbjahr 2020 starten soll, gab Architekt Guder gleich mal Entwarnung. „Unsere Voruntersuchungen haben ergeben: Es gibt dort weder eine Feldhamster-Population noch Feldlerchen oder gar Altlasten, die den Start gefährden könnten.“ Dem Kreisverband als Auftraggeber der Planung sei zudem sehr wichtig gewesen, ökologisch und nachhaltig zu bauen. Fotovoltaik und ein zukunftsweisendes Energiemanagement sollen beitragen, weitestgehend auf fossile Brennstoffe zu verzichten. Alle Gebäude werden für Mitarbeiter und Besucher barrierefrei geplant.

Die innere Gestaltung sei im hohen Maße flexibel möglich. „Zwar wurden alle Ansprüche der DRK-Abteilungen ins Raumprogramm aufgenommen, doch wir können auf künftige Bedarfe ohne großen Aufwand reagieren.“

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Der Neubau soll sich einfügen


Die äußere Gestaltung lehne sich stark an die bisherigen Gegebenheiten an. „Wir haben den genius loci, also den Geist des Ortes aufgenommen und in die Gestaltung einfließen lassen“, erklärte Guder. So greife der Verwaltungstrakt die Linien des gegenüberliegenden Integrations- und Therapie-Zentrums (ITZ) auf, sodass eine Art Platz-Situation entstehe. Besonders interessant: Der 10.000 Quadratmeter große Therapiegarten (Therapie- und Erlebnisgarten, Streuobstwiese, Pferdekoppel), soll mit dem Forum im Innenhof zusammenwachsen. Wie das? „In diesem Bereich wird der Wohntrakt aufgeständert, sodass eine optische Verbindung aller Grünbereiche entsteht.“

Die Verkehrsanbindung des neuen DRKZentrums, das ja am nördlichen Stadtrand Wolfenbüttels entsteht, war ebenfalls Thema in der Versammlung. „Es führen mehrere Buslinien zum Exer“, sagte Guder. Außerdem seien 119 Parkplätze vorgesehen. „Darüber hinaus haben wir viele Ladestationen für EFahrzeuge sowie Anschlüsse für Elektrofahrräder geplant.“ Das neue DRK-Zentrum soll das erwartete Wachstum in den nächsten 15 Jahren ermöglichen. Übergangsweise werden auch Räume verpachtet. Entsprechende Anfragen sind bereits eingegangen.


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