Wolfenbüttel. Ein Jahrzehnt neigt sich dem Ende zu. Aus tierischer Sicht beginnt vor allem für den Wolf in Deutschland ein neues Jahrzehnt - kaum ein Tier hat so sehr die Gemüter von Tierschützern, Weidetierhaltern und Jägern erhitzt wie die Rückkehr des Tieres, das in Wolfenbüttel immerhin im Namen steckt. Seit Februar 2019 ist es amtlich: Der Wolf ist nicht mehr nur namentlich in Wolfenbüttel.
Streng genommen ist er inzwischen fast überall. Insbesondere im norddeutschen Flachland, in unserer Region aber vor allem in Gifhorn und (ausgerechnet) Wolfsburg. Mit der Zahl der Wölfe steigt jedoch auch die Zahl gerissener Tiere. Die Zahl der durch den Wolf verletzten oder getöteten Tiere hat sich in Deutschland seit 2012 fast verzehnfacht. Dies gipfelte diesen Dezember nicht nur in einer Demonstration von Weidetierhaltern aus ganz Niedersachsen vor dem Landtag, sondern auch in einer Änderung des Naturschutzgesetzes, welche den Abschuss des Wolfes erleichtern soll.
Diese neue Regelung, nach welcher so lange Wölfe geschossen werden dürfen, bis keine Tierrisse mehr auftreten, muss noch durch den Bundesrat gebilligt werden. Tierhalter kritisieren, dass noch immer jeder Abschuss einzeln genehmigt werden muss, Naturschützer und Umweltverbände pochen eher auf verstärkten Schutz von Weiden. Die Diskussion um den Wolf wird uns in jedem Fall noch lange begleiten. Glaubt man den Statistiken der Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf, wird die Zahl der Wölfe in Deutschland auch 2020 weiter steigen.
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