Cremlingen. Ein Drittel der Wälder Niedersachsens sind Landeswälder, sie gehören der „öffentlichen Hand“. Auch die Bundes-, Kommunal- und Klosterwälder sind öffentlicher Wälder.
Diese Wälder sind vorrangig dem öffentlichen Wohl der Bevölkerung verpflichtet. Sie sind Bürgerwald. Im Bürgerwald haben die Bürger das Recht, über die Ziele der Rohstoffnutzung, des Naturschutzes und der Sozialleistungen mitzureden und über ihre politischen Vertreter mitzubestimmen.
Die Wirklichkeit in unseren öffentlichen Wäldern sieht leider anders aus. Holz ist zu einem Rohstoff geworden, mit dem viel Geld verdient werden kann. Deshalb sind die geldwirtschaftlichen Ziele auf Kosten einer langfristig gesicherten Waldentwicklung in den Vordergrund gerückt.
Der Wald als großartiges Ökosystem ist geschädigt und bedroht, nicht nur am Amazonas, sondern auch bei uns, vor der Haustür, im Elm. Im Bürgerwald kann der Wandel zu einer zukunftsfähigen Waldentwicklung vorbildhaft verwirklicht werden - mit den Bürgern und nicht gegen sie.
Zu den Aufgaben des BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland) gehört es auch, der Bevölkerung den Wert und die Bedrohung unserer heimischen Wälder bewusst zu machen. Mit Bildern und kurzen Texten werden in der Ausstellung „Bürgerwald in Niedersachsen - Ein Wald für Mensch und Natur“ Problemfelder aufgezeigt und Fakten genannt, die in offiziellen Verlautbarungen häufig fehlen.
Auf Anregung der Cremlinger Grünen ist diese Ausstellung seit dem 14. August im Cremlinger Rathaus zu sehen. Sie soll als vielschichtiges Informationsangebot dazu beitragen, die Waldentwicklung im Elm, dem größten Buchenwald Norddeutschlands, der direkt „vor unserer Haustür“ liegt, langfristig zu sichern und bürgernah zu entwickeln.
mehr News aus Wolfenbüttel