Die Linke begrüßt gelungene Protestaktionen entlang des umstrittenen Atomtransports


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Nach der von Protesten begleiteten Ankunft zweier Lastwagen mit acht plutoniumhaltigen Mischoxid-(MOX)-Brennelementen im Atomkraftwerk Grohnde in der Nacht zum Montag hat Die Linke im Landtag noch einmal an das Gefährdungspotential der Fracht erinnert. Der umweltpolitische Sprecher der Fraktion, Kurt Herzog, kritisierte: „Der Einsatz von plutoniumhaltigen Brennstäben in Atomkraftwerken ist hochgefährlich. Das Risiko eines Atomunfalls wird durch ihre Verwendung erhöht und die potentiellen Folgen werden schlimmer. Fukushima mahnt zu äußerster Vorsicht.“ Zudem sei sogar zu befürchten, dass die umstrittenen Brennelemente schadhaft seien. Die britische Wiederaufbereitungsanlage Sellafield sei seit mehreren Jahren geschlossen, so dass es für die Qualität der Brennelemente keine Gewähr gebe.


Der Kraftwerksbetreiber Eon hat angekündigt, die MOX-Elemente während der Revision im kommenden Frühjahr einsetzen zu lassen. Zu ihrem Zustand und zu den Sicherheitsvorkehrungen gab der Konzern keine Stellungnahme ab. Herzog erinnerte daran, dass es für defekte Brennstäbe bislang keine Entsorgungslösung gibt - die für hochradioaktiven Atommüll normalerweise genutzten Castorbehälter seien für schadhafte Brennelemente nämlich nicht zugelassen.

Erfreulich seien die Proteste von mehreren Hundert Atomkraftgegnern zu Wasser und auf dem Lande verlaufen. Die Demonstranten hätten ein unübersehbares Zeichen gesetzt, lobte Herzog: „Dank der vielen Aktionen stehen die Gefahren für Mensch und Umwelt jetzt auf der politischen Tagesordnung, und die Risiken können von den zuständigen Behörden nicht mehr unter den Teppich gekehrt werden.“ Im November werde ein weiterer MOX-Transport aus Sellafield in Grohnde erwartet; nach Angaben der Energiekonzerne sei in den kommenden Jahren mit Einhundert weiteren MOX-Brennelementen aus britischen und französischen Wiederaufbereitungsanlagen zu rechnen.


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