DIE LINKE: "Schacht Konrad säuft ab"




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DIE LINKE im Landtag teilt die Einschätzung des Geochemikers Dr. Ralf Krupp, wonach das geplante Atommüll-Endlager Schacht Konrad abzusaufen droht. In das Lager dringen laut Krupp täglich 16.300 Liter Wasser ein.


„Das sind 25 Prozent mehr als in der Asse – die Situation ist dramatisch“, sagte der umweltpolitische Sprecher der Fraktion, Kurt Herzog. Der Hinweis des Bundesamtes für Strahlenschutz, es handele sich um seit Millionen Jahren eingeschlossenes Wasser, sei lediglich eine Annahme. „Sie ändert nichts daran, dass die eingelagerten Atommüllbehälter wie in der Asse korrodieren können und sich dann unter Tage gefährliches Gas bildet“, so Herzog.

Herzog kritisierte, dass es auch für Schacht Konrad kein vergleichendes Endlager-Suchverfahren mit anderen möglichen Standorten gegeben habe. Nach den Erfahrungen mit der Asse müsse das Bergwerk und das vorgesehene Einlagerungskonzept nun neu überdacht werden. Die Mängel an Schacht Konrad seien gravierend. „Es ist zum Beispiel keine Rückholbarkeit des Atommülls vorgesehen. Eine solche Vorgehensweise stammt aus der Vor-Asse-Zeit – als man noch an eine heile Atomwelt glaubte“, so Herzog. Auch die Tonschicht, die Granit gegen die Biospäre abschotten soll, weise erhebliche Mängel auf.

Es fehle immer noch ein Gesamtkonzept, das auch den rückgeholten Asse-Atommüll mit einschließe. „Wir brauchen einen Masterplan, in dem alle anfallenden Müllmengen und -arten aus allen deutschen Atomanlagen zusammengestellt werden“, so Herzog. Niedersachsens Umweltminister Stefan Birkner müsse die Probleme der Endlagerung und deren Folgen für Niedersachsen endlich benennen. Die Zeit dränge, und das könne wie in der Vergangenheit zu übereilten und ungenügenden Maßnahmen führen, befürchtete Herzog. Nach den Erfahrungen mit der Asse müsse man in Sachen Atommülllagerung bei null anfangen. „Alle Fehler müssen benannt und aufgearbeitet werden, dann sollten neue Lagerungskonzepte entwickelt werden. Gleichzeitig dürfen die Standorte Schacht Konrad und Gorleben keine Zukunft haben“, sagte Herzog.


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