Dringend benötigt: Knapp 14.000 Schutzmasken in Wolfenbüttel eingetroffen

13.700 Schutzmasken wurden von Musburg an den Exer nach Wolfenbüttel gebracht. Trotz allem kritisiert das DRK die Politik für 20 Jahre reduzierten Katastrophenschutz.

Marco Heinze mit Nadine (vorne) und Lisa Körner bei ihrer Ankunft. Sie hatten die FFP2-Schutzmasken aus Misburg abgeholt.
Marco Heinze mit Nadine (vorne) und Lisa Körner bei ihrer Ankunft. Sie hatten die FFP2-Schutzmasken aus Misburg abgeholt. | Foto: DRK

Wolfenbüttel. Fast 14.000 dringend benötigte Atemschutzmasken hat der DRK-Kreisverband Wolfenbüttel jetzt in die Lessingstadt geholt. Es handelt sich um die medizinischen Schutzmasken des hochwertigen Typs FFP2, die derzeit von Hilfskräften weltweit gesucht werden. Die Lieferung ist Bestandteil einer Großbestellung des Generalsekretariats und kam per Flugzeug in das DRK-Logistikzentrum nach Berlin-Schönefeld. Zwei Tage später übernahm der Wolfenbütteler Einsatzzug 13.700 Schutzmasken in Misburg und brachte sie an den Exer. Dies berichtet das DRK.


"Wir haben jetzt 10.000 davon an die Kreisverwaltung weitergegeben und 3.700 Stück für unseren Rettungsdienst behalten", berichtet Andreas Ring, Vorstand des Kreisverbandes. Das DRK habe diese Unterstützung aber mit einer Auflage verbunden: "Der Landkreis ist verpflichtet, die Schutzmasken an gemeinnützige Träger weiterzugeben." Schließlich sei Solidarität mit den anderen Trägern des Gesundheitssystems im Landkreis Wolfenbüttel in dieser Krise für das DRK selbstverständlich. "Daher haben wir den Großteil dieses knappen Gutes abgegeben."

Kritik am Katastrophenschutz


Ring lobt in diesem Zusammenhang die Bemühungen der Curt Mast Jägermeister-Stiftung bei der Beschaffung weiterer Schutzausrüstung. Allerdings komme der DRK-Vorstand an Kritik nicht vorbei: "Die Unfähigkeit des Bundes und des Landes, das Gesundheitssystem mit Schutzausrüstung auszustatten, zeigt ganz klar, wie sehr der Katastrophenschutz in den vergangenen 20 Jahren kontinuierlich heruntergewirtschaftet wurde." Nach der Corona-Krise müsse dieser Punkt aufgearbeitet werden: "Es besteht erheblicher Handlungsbedarf."

Spenden laufen wieder an


Handlungsbereit indes habe sich in den vergangenen Tagen einmal mehr der Wolfenbütteler Einsatzzug gezeigt. Ehrenamtliche DRK-Helfer hätten nicht nur die Schutzmasken aus Misburg abgeholt, sondern auch Lebensmittel aus Bremen. "Diese Paletten gehen in die Sortierung unserer Tafel", berichtet Heiner Schumacher, der Kreisbereitschaftsleiter. Diese DRK-Einrichtung wäre am Montag nach 14 Tagen Schließung wieder geöffnet worden. "Langsam laufen die Spenden wieder an."

Schumacher habe sich vor allem über Ehrenamtliche gefreut, die spontan einen ganzen Tag am Steuer eines Lastwagens verbrachten. "Wir sind gegen 8:30 Uhr gestartet und haben bis 16 Uhr abgeladen", berichtet Andreas Tschernatsch-Möbius. Sein Arbeitgeber habe derzeit Kurzarbeit angeordnet: "Ich bin ganz froh, endlich was zu tun zu haben." Beifahrer Marco Heinze sah das ähnlich. "Ich bin gerade arbeitssuchend und komme ja aus dem Speditionsgewerbe."

Doch Schumacher wollte noch einen weiteren Dank loswerden: "Mein Arbeitgeber VW Group Services hat mich von Mittwoch bis Freitag bei fortlaufenden Bezügen freigestellt, damit ich genau solche Sachen für das DRK organisieren kann – das erfordert ein ebenso großes Dankeschön wie an alle unsere ehrenamtlichen Helfer."


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