Zu wenig Spenden für die Tafel: DRK richtet Nothilfefonds ein

Kreisverband Wolfenbüttel ruft Bevölkerung zu Spenden auf. Curt Mast Jägermeister Stiftung geht voran.

Die Wolfenbütteler Tafel befindet sich in Eberts Hof, dem DRK-Shop am Großen Zimmerhof.
Die Wolfenbütteler Tafel befindet sich in Eberts Hof, dem DRK-Shop am Großen Zimmerhof. | Foto: DRK

Wolfenbüttel. Oftmals wird den Menschen erst in der Krise klar, wie wichtig die funktionierenden Notfall-Systeme sind. Die Corona-Pandemie rückt das engmaschige Netz der Hilfsorganisationen in den Fokus, das es in Deutschland gibt. Allerdings belasten die derzeitigen enormen Fallzahlen die Kassen beispielsweise des Roten Kreuzes stark. Dies berichtet das DRK in einer Pressemitteilung.


"Wir wollen die Tafel möglichst schnell wiedereröffnen – kontaktlos und mit einem Bringdienst für Tafelkunden aus den Risikogruppen", erklärt DRK-Vorstand Andreas Ring nur einen Teilaspekt der gegenwärtigen Herausforderungen. Erstmals in der Geschichte der Wolfenbütteler Tafel werden jetzt auch Waren gekauft, da das Spendenaufkommen weiterhin nicht gesichert ist und zahlreiche Spenderbetriebe den Zugang für die Tafeln vollständig eingestellt haben.

Horst Kiehne als Vorsitzender des Präsidiums im Kreisverband hebt die Fülle an Aufgaben hervor, die das DRK derzeit stemmen müsse: "Wir sind nicht nur Teil der Wohlfahrtsarbeit im Landkreis Wolfenbüttel, sondern vor allem gehören unsere Einsatzkräfte zur kritischen Infrastruktur im gesundheitlichen Bevölkerungsschutz." Und Gerda Hasselfeldt, DRK-Präsidentin des Generalsekretariats in Berlin, unterstreicht den gesamt-gesellschaftlichen Aspekt der Krise: „Die derzeitige Lage zeigt, wie wichtig Solidarität und Zusammenhalt in unserer Gesellschaft sind. Die Folgen der Ausbreitung des Coronavirus sind noch nicht absehbar. Umso wichtiger ist es, dass alles unternommen wird, um mit Spenden Menschen in dieser schwierigen Situation nach dem Maß der Not zu helfen.“

Niemand soll alleingelassen werden


Darum habe der DRK-Kreisverband jetzt ein Spendenkonto eingerichtet. "Durch die Spenden für unseren Corona-Nothilfefonds sollen auch
Ehrenamtliche und Menschen in besonderen Notlagen unterstützt werden", sagt Andreas Ring. Zahlreiche Freiwillige seien zum Beispiel engagiert, um älteren und bedürftigen Menschen zu helfen, Lebensmittel-Bringdienste zu organisieren und die psycho-soziale Betreuung zu übernehmen. Das seien in Hasselfeldts Augen unverzichtbare Aufgaben: „In diesen außerordentlich schwierigen Zeiten ist es besonders wichtig, dass niemand allein gelassen wird.“

Curt Mast Jägermeister Stiftung unterstützt das DRK



Das sieht auch die Curt Mast Jägermeister Stiftung so – und habe spontan eine Unterstützung zugesagt. "Wir unterstützen den Nothilfefonds sehr gerne, denn gerade bei den Tafeln geht es um Menschen, die ohnehin nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen", erklärt Manja Puschnerus, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der Stiftung. Wenn bei den Tafelkunden nun auch noch die Sorge um die Lebensmittelversorgung hinzukomme, sei Hilfe dringend geboten. "Wir stehen zunächst für acht Wochen an der Seite des DRK, bis eine Reaktion des Staates erfolgt oder der normale Spendenkreislauf wieder anspringt."

Und Manja Puschnerus unterstreicht die wichtige Rolle des DRK im Landkreis Wolfenbüttel: "Wir haben eine hohe Meinung vom Roten Kreuz,
das stets lösungsorientiert und überaus strukturiert an Krisen und Notlagen arbeitet." In diesem Zusammenhang ruft sie alle Menschen zur
Spende für den Nothilfefonds auf. "Unsere Stiftung betrachtet ihren Beitrag als Dankeschön an die Region, aber jeder sollte mitmachen – jeder Betrag hilft." Das DRK in Wolfenbüttel ist sehr dankbar für die bewährte Zusammenarbeit mit der Curt-Mast-Jägermeister-Stiftung. "Bereits zu Beginn der Krise hat die Stiftung umfassende Hilfe zugesagt und jetzt einen fünfstelligen Betrag bereitgestellt", sagt DRK-Vorstand Ring. "Nach unserem Grundsatz: ,Helfen nach dem Maß der Not' werden wir mit allen Organisationen und Akteuren im Landkreis Wolfenbüttel auch diese Krise bewältigen."

Bundesweiter Einsatz



Das Deutsche Rote Kreuz ist seit Wochen bundesweit im Einsatz, um als nationale Hilfsgesellschaft die Behörden bei der Bekämpfung des
Coronavirus zu unterstützen. Darüber hinaus hat das DRK mehrere mobile Arztpraxen im Einsatz, um Krankenhäuser und Kliniken zu entlasten, und betreue zahlreiche Fiebermess-Stationen und Beprobungsstationen – seit dem 6. März auch in Wolfenbüttel. Weitere Aufgaben kommen absehbar auf das DRK zu. Die DRK-Präsidentin ist stolz auf ihre schlagkräftige Truppe: "Mit bundesweit mehr als 435.000 ehrenamtlichen Helfern und rund 175.000 hauptamtlichen Mitarbeitern ist das Deutsche Rote Kreuz gut aufgestellt, um Menschen in Not helfen zu können."

Der DRK-Kreisverband bittet um Spenden für den Nothilfefonds: IBAN: DE27 2703 2500 0000 0056 15, Seeligerbank, Stichwort: Corona-Nothilfefonds.


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