DRK-Team aus Wolfenbüttel hilft in Ahrweiler

Sechs Einsatzkräfte der Psychosozialen Notfallversorgung begleiten Betroffene der Hochwasserkatastrophe in Rheinland-Pfalz.

Im Auftrag des DRK-Landesverbandes sind, von links, Rainer Elsner (Gruppenführer), Markus Galonska, Christian Wolf, Linda Heusler, Stefanie Stahlmann und Sibylle Schumacher als Kriseninterventionsteam nach Ahrweiler aufgebrochen.
Im Auftrag des DRK-Landesverbandes sind, von links, Rainer Elsner (Gruppenführer), Markus Galonska, Christian Wolf, Linda Heusler, Stefanie Stahlmann und Sibylle Schumacher als Kriseninterventionsteam nach Ahrweiler aufgebrochen. | Foto: DRK WF

Wolfenbüttel. Damit gerechnet haben sie seit Tagen. Am Donnerstagmorgen, noch vor Sonnenaufgang, brach das Team der Psychosozialen Notfallversorgung (PSNV) des DRK-Kreisverbands Wolfenbüttel nach Rheinland-Pfalz auf. Einsatzkräfte wie sie sind es, die Betroffene des Hochwassers vor Ort betreuen. Dies berichtet der DRK-Kreisverband am Freitagvormittag.


Die Situation in der vom Hochwasser betroffenen Ortschaften in Rheinland-Pfalz ist für Außenstehende nur schwer erfassbar. Bereits vor einigen Tagen setzte der DRK-Landesverband alle ehrenamtlichen Katastrophenschutz-Helfer in einen Voralarm: Sobald sie benötigt werden, sollen sie bereit für die Abreise sein. Und da helfen, wo sie gebraucht werden. „Am Mittwochabend erhielt ich den Anruf vom Landesbereitschaftsleiter, dass unser Kriseninterventionsteam benötigt wird. Nur wenige Stunden später, am frühen Donnerstagmorgen, brachen sechs Einsatzkräfte von uns zum Sammelpunkt der Einsatzkräfte auf“, berichtet Wolfenbüttels Kreisbereitschaftsleiter Heiner Schumacher. Insgesamt sind in Niedersachsen Einsatzkräfte von acht DRK-Bereitschaften angefordert, um einen Betreuungsplatz 500, BtP 500, in der Gemeinde Grafschaft einzurichten. Einen Ort, an dem rund 500 Personen kurzfristig untergebracht und mit dem Notwendigsten versorgt werden können. Auch Feldküchen und Geräte zur Stromversorgung gehören dazu.

Der Einsatz des Wolfenbüttelers Kriseninterventionsteams (KIT) ist eine Besonderheit: „Unser Team ist sowohl für die Psychosoziale Notfallversorgung von Betroffenen, als auch für Einsatzkräfte geschult. Für den Katastrophenschutz ist die PSNV eine relativ neue Sparte, die erst aufgebaut wird. Neben uns gibt es, soweit wir wissen, zwei weitere DRK-KIT-Staffeln aus Niedersachsen vor Ort“, so Heiner Schumacher. Das Wolfenbütteler Team setzt sich aus geschulten Ehrenamtlichen des DRK und Mitarbeitern der kirchlichen Notfallseelsorge im Landkreis Wolfenbüttel zusammen. Durch jahrelange Zusammenarbeit und kooperative Ausbildung kennen sie sich gut und können nach psychisch belastenden Erlebnissen Beistand geben. Koordiniert wird die Staffel im Einsatz von Rainer Elsner, PSNV-Gruppenführer des DRK Kreisverbandes.

Am Donnerstagvormittag sammelten sich DRK-Einheiten aus Niedersachsen in der Gemeinde Grafschaft, um einen Betreuungsplatz für Betroffene der Hochwasserkatastrophe einzurichten.
Am Donnerstagvormittag sammelten sich DRK-Einheiten aus Niedersachsen in der Gemeinde Grafschaft, um einen Betreuungsplatz für Betroffene der Hochwasserkatastrophe einzurichten. Foto: DRK WF


Eine der ersten Reaktionen, die sie nach ihrer Ankunft an der Sammelstelle nach Wolfenbüttel sendeten: „Es ist so, wie es die Bilder aus dem Fernsehen zeigen. Straßen, Häuser, … es ist alles kaputt.“ Eingesetzt sind sie in Bad Neuenahr-Ahrweiler, einer der Regionen, in denen die starken Regenfälle vom 15. Juli verheerende Schäden angerichtet haben. Tagsüber sind sie mit Betreuungstrupps in den Ortschaften unterwegs. „Unser Team ist Ansprechpartner für diejenigen, die ihre Angehörigen, ihr Zuhause, ihre Heimat verloren haben. Und für diejenigen, die seit Tagen mittendrin in den Aufräumarbeiten sind. Diejenigen, die als Erste da waren“, berichtet Rainer Elsner. Denn die Erfahrung zeigt: In belastenden Situationen kann es helfen, darüber zu reden.

Wie lange das Team bleiben wird, wissen sie nicht genau. Ihre Hilfe ist vorerst für 48 Stunden angefordert. Aber eine Verlängerung oder ein Wechsel der Einsatzkräfte am Wochenende ist nicht ausgeschlossen.



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