Energiekrise: Grüne in Wolfenbüttel gegen Reduzierung des ÖPNV

Zur Sicherung der Energieversorgung werden Maßnahmen vorgeschlagen, die nicht bei allen auf Zustimmung stoßen.

von


Symbolfoto.
Symbolfoto. | Foto: Axel Otto

Wolfenbüttel. Den politischen Gremien soll in den kommenden Wochen ein umfangreiches Energiespar-Konzept vorgelegt werden, das von der Stadtverwaltung angesichts der Energiekrise ausgearbeitet wurde. Unter anderem wird hier eine Leistungsreduzierung im Öffentlichen Personennahverkehr vorgeschlagen. Doch für diese Idee gibt es bereits Gegenwind von den Grünen.



Unter der Federführung der Kommunalen Spitzenverbände seien Grundsatzpapiere zu einer etwaigen Gasmangellage entwickelt und Empfehlungen ausgesprochen worden. Diese werden von der Verwaltung nun zusammengefasst vorgestellt. Neben der Außerbetriebnahme der Außenbeleuchtung öffentlicher Gebäude, der Prüfung einer Reduzierung oder Abschaltung der Straßenbeleuchtung in der Zeit von 2 Uhr bis 6 Uhr und der Abschaltung von nicht-sicherheitsrelevanten Ampelanlagen ab 22 Uhr (vorbehaltlich der Abstimmung mit der Polizei) wird hier unter dem Punkt "Mittelfristige Umsetzungsmöglichkeiten" auch vorgeschlagen, den Öffentlichen Personennahverkehr zu reduzieren und über einen Notfallplan auf die wichtigsten Linien zu konzentrieren.

Reduzierung des ÖPNV nicht sinnvoll


Doch da spielen die Grünen im Rat der Stadt Wolfenbüttel nicht mit. Mit einem entsprechenden Antrag, der heute im städtischen Schulausschuss erstmals auf den Tisch kommt, fordern sie, dass dieser Punkt nicht weiter verfolgt wird. Stattdessen sollte vielmehr über den Ausbau des ÖPNV in Krisenzeiten nachgedacht werden, um Energie, die im motorisierten Individualverkehr verbraucht wird, zu sparen.

Der ÖPNV sei die energiesparendste Form der Mobilität, führen die Grünen in ihrem Antrag zur Begründung aus. Im Verbund mit dem Fuß- und Radverkehr sei er in der Lage, individuelle Mobilitätsbedürfnisse zu befriedigen. Außerdem sei er wesentliches Element der Schülerbeförderung. Der Erfolg des 9- Euro-Tickets zeige das ÖPNV bei hinreichend niedrigen Preisen auch sehr attraktiv sei. Daher sei die Streichung von ÖPNV-Linien aus Sicht der Grünen kontraproduktiv für das Einsparen von Energie. Da sei die Reduktion des motorisierten Individualverkehrs und die Verlagerung der Mobilität auf den ÖP(N)V wesentlich sinnvoller.


mehr News aus Wolfenbüttel