Es ist Wahl und keiner geht hin? - Botschaft des Sickter Altbürgermeisters




Sickte. Immer weniger Wahlberechtigte gehen zur Wahl. Sicktes Altbürgermeister Dieter Lorenz: „Wenn ein Mitglied bei Eintracht Braunschweig von seinem Verein eine Freikarte für ein besonderes Spiel bekommt, dann nimmt er sein Recht zu 100 Prozent wahr und geht hin . Wenn uns „unser Verein Bundesrepublik Deutschland“ eine Freikarte (Wahlbenachrichtigungskarte) zur Bundestags- und, im Landkreis Wolfenbüttel, zur Landrätinnenwahl kostenlos ins Haus schickt, dann lassen viele diese Karte verfallen." Dies könne er nicht verstehen. 

Unser Leben ist von Geboten, Gesetzen und Vorschriften „umringt“. Als nach dem zweiten Weltkrieg eine neue Zeit in Deutschland begann, haben sich in den alten Bundesländern, Männer und Frauen zusammen gesetzt und das Grundgesetz geschaffen. Seit dem 23. Mai 1949 ist das die “Spielregel für unser Zusammenleben“. In diesem "Spieregelheft“ steht:

„Die Parteien wirken bei der politischen Willensbildung des Volkes mit“ (Artikel 21). Dies sei ein klarer Auftrag zum „was tun“. „Die Parteien nehmen diesen Auftrag ernst und stellen Kandidaten auf. In unserem Wahlkreis 49 sind 14 Parteien und neun Kandidaten auf dem Stimmzettel. Also eine große Auswahl. Das ist Demokratie", meint Dieter Lorenz.

„Wer die Wahl hat hat die Qual“, sagt ein bekanntes Sprichwort. Dies dürfe aber kein Grund sein, nicht zur Wahl zu gehen. „In der Vorwahlzeit zeigen sich die Parteien und deren Kandidaten von früh bis spät den Wählerinnen und Wählern. Man kann mit fast allen ins Gespräch kommen und sich eine Meinung bilden, die Programme lesen und vergleichen um dann, für sich ganz allein, festzulegen wo das Kreuz an der richtigen Stelle stehen könnte", erläutert Lorenz.

„Was würden die Zuschauer in einem vollbesetzte Stadion sagen, wenn der Trainer kurz vor Spielbeginn sagt: „Wir haben elf Spieler eingeladen sechs sind nur gekommen, das Spiel fällt aus, weil 45 Prozent der Spieler nicht zum Spiel kamen", fragt Lorenz. Bei der Bundestagswahl drohe ebenfalls, dass etwa 45 Prozent der Wähler nicht zum "demokratischen Spiel“ kommen und "mitspielen“. Beim Fußball würde das Spiel ausfallen, bei einer Wahl gehe das bisher nicht.

Die Kandidaten werden von Parteien aufgestellt oder können sich als Einzelperson aufstellen lassen, wenn sie Unterschriften sammeln. Mit Sicherheit gehen die Parteimitglieder zur Wahl. „Ist es erstrebenswert, wenn immer mehr Wähler nicht wählen, sodass Parteimitglieder und einige Anhänger die Parlamente allein wählen?", fragt Lorenz. „Wollen wir unsere Demokratie nur Parteien und deren Anhängern überlasen? Was ist, wenn Wahl ist und immer weniger gehen hin? Ob 90 oder nur 20 Prozent Wahlbeteiligung, der Bundestag hat die gleiche Zahl Abgeordnete", verdeutlicht Sicktes Altbürgermeister und wendet sich an alle "Noch-Nicht-Wähler/innen": Sie sollen sich in den Tagen bis zur Wahl etwas informieren und dann doch dazu entschließen ihre beiden Kreuze für die Bundestagswahl auf dem weißen Stimmzettel zu machen. „In unserem Landkreis Wolfenbüttel bekommen wir noch einen gelben Stimmzettel für die Landrätinnenwahl, da haben wir nur eine Stimme. Auch diese Wahl ist wichtig. Meine Freude ist natürlich groß, wenn sie ihre Kreuze bei meiner Partei, der CDU, machen. Aber ich freue mich auch, wenn sie überhaupt zur Wahl gehen, um der Demokratie willen. Jeder kann und muss ganz allein bestimmen, wo und bei wem er sein Kreuz machen will, andere haben das zu akzeptieren, ich auch. Falls sie am Wahltag verhindert sind, können sie schon jetzt in ihrer Verwaltung wählen oder sich die Wahlunterlagen zuschicken lassen. Helfen sie mit einen arbeitsfähigen 18. Deutschen Bundestag und eine starke Landrätin für den Landkreis Wolfenbüttel zu wählen. Ich wähle - tun sie das bitte auch", so Lorenz abschließend.


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