50 Jahre nach der Sturmflutnacht von Hamburg fordern FDP-Politiker im Bundestag und im Niedersächsischen Landtag den stärkeren Einsatz von Reservisten bei der Katastrophenhilfe.
Der innenpolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, Jan-Christoph Oetjen, und der FDP-Verteidigungsexperte im Bundestag, Rainer Erdel, meinen: Die Bundeswehrreform darf die Katastrophenvorbereitung nicht vernachlässigen. „Derzeit sind bundesweit bis zu 25 Reservisteneinheiten für den Heimatschutz vorgesehen. Davon brauchen wir mehr“, fordert Oetjen. „Auch fünf Stützpunkte für Zivil-Militärische Zusammenarbeit mit Pionierfähigkeiten in ganz Deutschland reichen nicht aus, zumal keiner der Stützpunkte für Niedersachsen vorgesehen ist.“ Niedersachsen werde potenziell durch Sturmfluten, Hochwasser, Schneefälle, Stürme und Waldbrände gefährdet. Bevor Pioniere aus Husum, Havelberg oder Viereck hier ankämen, könne schon vieles zu spät sein.
Erdel meint, die Auswirkungen von Sturmfluten und anderen Katastrophen müssten auch nach der Bundewehrreform im Mittelpunkt der Gefahrenabwehr und des Heimatschutzes stehen. „Reservisten der Bundeswehr werden künftig eine wichtige Ergänzung der zivilen Hilfskräfte sein. Der Beitrag der Reservisten besteht im Wesentlichen in der sogenannten Territorialreserve. Sie gewährleistet sowohl die Beratung der Landräte als auch die Stärkung der zivilen Helfer“, so der FDP-Verteidigungsexperte.
Beide FDP-Politiker sind sich darin einig, dass die „Staatsbürger mit Uniform“ in ihren Möglichkeiten gestärkt werden sollen. Das erfordere mehr Präsenz in den Flächenländern. Neben Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein halten beide einen weiteren ZMZ-Stützpunkt mit Pionierfähigkeiten für Niedersachsen, als Ausbildungs- und Versorgungsstützpunkt, für unabdingbar. Als Standort böte sich Hannover an, auch wegen der Nähe zum Landeskommando.
mehr News aus Wolfenbüttel