Feuerwehr bereitet sich auf heiße Tage vor


Einsatz mit Atemschutz nach dem Brand eines Autos im Juli in Groß Stöckheim. Foto: Feuerwehr Wolfenbüttel
Einsatz mit Atemschutz nach dem Brand eines Autos im Juli in Groß Stöckheim. Foto: Feuerwehr Wolfenbüttel | Foto: Feuerwehr Wolfenbüttel

Wolfenbüttel. Die Feuerwehr Wolfenbüttel berichtet darüber, wie sie sich auf die kommende Hitzewelle vorbereitet, um stets einsatzbereit zu sein und zu bleiben.


Der Sommer hält wieder Einzug in Deutschland – der Deutsche Wetterdienst sagt voraus, dass am morgigen Mittwoch in unserer Region zwischen 26 und 32 Grad herrschen können. Damit ist das Schwitzen vorprogrammiert, der Körper verliert viel Flüssigkeit. Am Donnerstag sollen gar Höchstwerte bis zu 39 Grad auftreten. Bei derartigen Wetterlagen sollten anstrengende, körperliche Tätigkeiten im Freien vermieden werden – doch für viele Menschen ist ein Schonen gar nicht möglich. So gibt es genügend Berufe, die stets draußen auch bei hochsommerlichen Temperaturen arbeiten müssen. Auch Feuerwehrleute, ganz gleich ob hauptberuflich oder ehrenamtlich, haben keine Wahl. „Kommt ein Einsatz wollen wir raus und helfen“, schildert Wolfenbüttels Stadtbrandmeister Olaf Glaeske. "Das liegt in der Natur des Feuerwehrmanns. Natürlich schwitzen wir auch. Jede Feuerwehrfrau und jeder Feuerwehrmann wird deswegen bei diesen sommerlichen Temperaturen besonders auf sich achten“.

Ausreichend Wasser ist enorm wichtig


Doch was machen die Helfer, die mit ihrer schweren Schutzausrüstung in eine brennende Wohnung eilen, um Menschen zu retten und das Feuer zu löschen? „Ist der Einsatz beendet, ist das Trinken von Wasser sehr wichtig“, gibt Carsten Franke, Stadt-Atemschutzgerätewart, zu bedenken. Nur so könne der Flüssigkeitsverlust des menschlichen Körpers wieder ausgeglichen werden. Nach dem Absetzen der Atemschutzgeräte und dem Ausziehen der Schutzkleidung werde sofort Wasser getrunken, so Franke weiter.

„Wir arbeiten in einer hochwertigen Schutzkleidung, die bei einem Feuer die Hitze draussen lässt - das hat allerdings den Nebeneffekt, dass die Körperwärme auch drinnen bleibt“, ergänzt Glaeske. Insbesondere bei einem Gefahrguteinsatz gelten besondere Anforderungen. „Hier ist es wichtig, dass die später im Chemikalien-Schutzanzug (CSA) eingesetzten Feuerwehrleute im Vorfeld viel trinken“, berichtet Atemschutzfachmann Franke. „Es sammelt sich so viel verdunstete Flüssigkeit im geschlossenen Anzug an, dass wir später die Stiefel auskippen können“, scherzt er. „Die körperliche Anstrengung ist wirklich enorm“, fügt Franke ernst hinzu. Doch was macht die Feuerwehr, wenn es zum Beispiel bei Außentemperaturen von 39 Grad einen Einsatz mit einem Gefahrgut-Lastwagen gibt? Mit Fässern, Kartons, die mühsam von Hand entladen werden müssen, Lecks, die verschlossen werden müssen? „Bei so einem Wetter statten wir die Helfer im CSA mit speziellen Kälte-Westen aus, die den Körper herunterkühlen“, informiert Carsten Franke. "Außerdem achten wir auf einen noch schnelleren Austausch des Personals“.

Kälte-Westen, um den Körper zu kühlen


„Gefordert sind aber ganz besonders die Führungskräfte an den Einsatzstellen, die ihre Fürsorgepflicht ausüben und darauf achten müssen, dass sich niemand angesichts der Hitze zu viel zumutet, dass Pausen eingelegt werden und dass ausreichend Flüssigkeit zugeführt wird“, gibt der Stadtbrandmeister zu bedenken. „Wir alle begegnen immer wieder mehr als genug Gefahren an den Einsatzstellen - da dürfen wir uns nicht noch der schleichenden Gefahr eines kollabierenden Kreislaufs aussetzen“. Daher werde der Rettungsdienst bei Atemschutz-Einsätzen immer mit alarmiert. Auch sei es möglich, dünne Einsatzjacken zu tragen – allerdings nur im Außeneinsatz und nicht bei der Brandbekämpfung mit Atemschutz, so Glaeske.

Eine Vorbereitungsmaßnahme der Ortsfeuerwehr Wolfenbüttel beispielsweise sei, dass es in jedem Einsatzwagen Getränke gebe. „Pro Sitzplatz haben wir einen Liter Mineralwasser dabei“, informiert Franke. „Im Bedarfsfall können wir schnell über das Deutsche-Rote-Kreuz Getränke und auch Essen anfordern“. In der Stadt sei es allerdings leider sehr selten, dass die Bevölkerung die Einsatzkräfte verpflegt. Damit unterscheide sich die Stadt von den dörflichen Gemeinden ringsherum, dort sei es üblich, dass die Bewohner die Feuerwehrleute bei Einsätzen verpflegen würden, berichten Glaeske und Franke. Beide hoffen, in den kommenden heißen Tagen auf wenig Einsätze, auch um die Mannschaft zu schonen.


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