Frank Oesterhelweg: Mit klaren Worten in die neue Amtszeit

von Nick Wenkel


Klare Worte von Frank Oesterhelweg auf dem CDU-Kreisparteitag in Schladen. Fotos: Nick Wenkel
Klare Worte von Frank Oesterhelweg auf dem CDU-Kreisparteitag in Schladen. Fotos: Nick Wenkel

Schladen. Im Schladener Dorfgemeinschaftshaus fand am heutigen Samstagnachmittag der CDU-Kreisparteitag statt. Auf der Tagesordnung stand unter anderem auch die Wahl eines neuen Kreisvorsitzenden. Zur Wahl stand, ohne Gegenkandidaten, Frank Oesterhelweg.


Der CDU-Landtagsabgeordnete hat das Amt des Vorsitzenden im Kreis Wolfenbüttel bereits seit dem Jahr 2001 inne und ist bekannt für seine klaren Worte. Diese fand Oesterhelweg auch in seinem Bericht über die politischen Ereignisse der vergangenen Monate und mit Blick auf die Zukunft des CDU-Kreisverbands.

Schwierige Zeit für Parteien


„Wir leben in einer politisch schwierigen Zeit. Aber auch in einer Zeit, die für politische Parteien sehr schwierig ist", betonte der Kreisvorsitzende hinsichtlich des leichten Mitgliederrückgangs in der CDU. Es sei eine große Herausforderung, Menschen, vor allem junge Leute und Frauen, für eine Partei zu überzeugen. Das merken insbesondere die kleinen Parteien, so Oesterhelweg. „Wir liegen aktuell bei einem Altersdurchschnitt von 63 Jahren. Da müssen wir etwas tun. Ich weiß auch, dass es natürlich nicht so einfach ist, jemanden in eine Partei zu holen, die als Volkspartei gerne mal in der Kritik steht. Daher bin ich stolz, dass die Junge Union wieder Fuß so gefasst hat", so Oesterhelweg, der gleichzeitig einen Appell an die jungen CDU-Politiker hielt: „Ich erwarte von jungen Leuten, dass man auch mal zwischen haut. Wir warten auf Eure Anträge, wir warten auf Eure Ideen!"

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Die Mitglieder bei der Abstimmung. Foto:


Land macht es Bund vor


In seiner Rede ging der Kreisvorsitzende auch auf die beiden Wahlen im Jahr 2017 ein. Er fragte die anwesenden CDU-Mitglieder: „Haben wir die Bundestagswahl eigentlich gewonnen oder haben wir sie verloren? Mit 34 Prozent hat man früher klar verloren." Oesterhelweg formuliert sein Fazit folglich klar: „Mit 34 Prozent hat man eine Wahl nicht gewonnen!" Zwar habe man auch die Landtagswahl nicht überzeugend gestalten können, aber man habe diese mit dem Koalitionsvertrag erfolgreich zum Abschluss gebracht - und im Gegensatz zur Bundesebene innerhalb weniger Tage. „Als einer von sieben Verhandlungsführern bin ich stolz darauf, dass wir schnell einen Koalitionsvertrag ausarbeiten konnten, der sich meiner Meinung nach auch sehen lassen kann", so der Landtagsabgeordnete.

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Die Mitglieder trafen sich im Dorfgemeinschaftshaus in Schladen. Foto:


Respekt für Gabriel


Oesterhelweg hoffe daher, dass es nun auch in Berlin gelingt wieder Fuß zu fassen. Zwar wollte er sich nicht zu einzelnen Personalentscheidungen in den Ministerien äußern, er stellte allerdings auch klar, dass er sich persönlich den einen oder anderen im Kabinett gewünscht hätte, zum Beispiel Thomas de Maizière. Der Kreisvorsitzende blickte zudem über die Parteigrenzen hinaus und äußerte sich zum Ausscheiden von Sigmar Gabriel, der am gestrigen Freitag seinen letzten offiziellen Auftritt als Außenminister hatte (regionalHeute.de berichtete). „Uwe Lagosky und ich haben uns gerne mal mit Sigmar Gabriel gekabbelt, so ist das in der Demokratie. Aber: Er war ein höchstengagierte Minister und dafür gebührt ihm auch über die Parteigrenzen hinweg unser Respekt."

„Das ist Sozialpolitik!"


Der CDU-Kreisvorsitzende nutzte die Gelegenheit um mit einem Vorurteil aufzuräumen: „Mir geht es langsam auf den Geist, immer als 'dummer Bauer' aus Werlaburgdorf in eine Ecke gestellt zu werden, da ich mich ja nur zur Agrarpolitik äußern könne." Oesterhelweg stellte klar: Er und die CDU würden zahlreiche andere Themen behandeln, die in erster Linie wichtig für die Menschen und daher auch wichtig für die Partei seien. Als Beispiel führte er den CDU-Antrag zum Erhalt der Förderschule Teichgarten an, der vergangene Woche Zustimmung im Kreistag fand (regionalHeute.de berichtete). Oesterhelweg ließ sich dabei auch eine Spitze an die SPD nicht nehmen. „Wir haben seit zehn Jahren eine soziale Sprechstunde, nicht wie die anderen, die sich 'sozial' nennen." Die CDU arbeite allerdings auch mal geräuschlos und müsse „nicht immer einen Artikel in der Zeitung veröffentlichen." Oesterhelweg stellte klar: „Das ist Sozialpolitik!"

Die Christdemokraten wählten Frank Oesterhelweg anschließend mit 90 von 91 Stimmen zum Kreisvorsitzenden der CDU. Das Amt der Stellvertreter werden Sarah Grabenhorst-Quidde, Marco Kelb, Uwe Lagosky und Uwe Schäfer übernehmen.


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