Fridays for Future: Aktivisten marschierten mit "Gehzeugen" durch die Stadt

Mit der Aktion wollte sich die Gruppe für den Erhalt des Dannenröder Forstes und eine sofortige Verkehrswende einsetzen.

Die Aktivisten waren mit "Gehzeugen" unterwegs.
Die Aktivisten waren mit "Gehzeugen" unterwegs. | Foto: Fridays For Future Wolfenbüttel

Wolfenbüttel. Die lokale Fridays for Future Ortsgruppe Wolfenbüttel ging am heutigen Freitagnachmittag mit “Gehzeugen” durch die Innenstadt, um sich für den Erhalt des Dannenröder Forstes (Dannis), der für den Ausbau der Autobahn weichen soll, und eine ökologische und sozial gerechte Verkehrswende einzusetzen. Um die Fehlentwicklungen in der Verkehrsplanung und die Diskrepanz zwischen dem Platzbedarf eines Autos und dem eines Fußgängers aufzuzeigen, war Fridays for Future mit „Gehzeugen“ unterwegs gewesen. Das Gestell hat die Größe eines Autos und wird jeweils von einem Aktivisten getragen. Dies teilt Fridays For Future in einer Pressemitteilung mit.


Bei Dannenrod in Hessen stehe die Rodung des 250 Jahre alten Mischwaldes und einzigen Dauerwalds des gesamten Bundeslandes an. Für den Ausbau der Autobahn „A 49“, der unter heutigen Standards nicht mehr genehmigt werden könnte und das Trinkwasserschutzgebiet von einer halben Millionen Menschen gefährde. „Die Rodung des Dannis geht uns alle etwas an. Wir erleben deutschlandweit das dritte Dürrejahr in Folge, voller Ernteausfällen und Hitzetoten. In dieser Zeit einen gesunden Mischwald zu roden, der anders als zum Beispiel der Harz, gut auf die Folgen der Klimakrise vorbereitet ist und einen wichtigen Beitrag zur CO2-Kompensation leistet, ist schlichtweg unverantwortlich“, findet Christine Druba (17), Schülerin der Großen Schule Wolfenbüttel.

Neben dem Erhalt des Dannenröder Forstes und dem Stopp der A 49, hätten die Aktivisten eine sofortige ökologische und sozial gerechte Verkehrswende. Weg vom motorisierten Individualverkehr und hin zu klimafreundlichen Alternativen, wie ausgebauten ÖPNV-Möglichkeiten und Fahrradwegen. Linus Dittert (15), Schüler der IGS Wallstraße ergänzt: „21 Prozent der deutschen Emissionen stammen aus dem Verkehrssektor. Wir brauchen keine neue CO2-schleudernde Autobahn. Was wir brauchen ist eine sofortige Verkehrswende, die für alle Gesellschaftsschichten verträglich und vereinbar mit dem Pariser Klimaabkommen ist.“

„Wir könnten den Platz, den momentan die übergroßen Autos einnehmen, so viel besser nutzen. In unseren lokalen Forderungspapier fordern wir deshalb eine sichere, komfortable Infrastruktur für Fahrradfahrer und Fußgänger und ein verlässliches ÖPNV-Netz, das für die Fahrgäste kostenfrei und umfassend ist. Es muss möglich sein, zum Beispiel die Dörfer im Landkreis auch ohne Auto gut zu erreichen“, fordert Sara Yazici (16), Schülerin des Gymnasiums im Schloß Wolfenbüttel.

Die Teilnehmer seien mit 1,5-Metern Abstand, Mund-Nasen-Schutz und begrenzter Teilnehmerzahl unterwegs gewesen.


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