Gerade erst angerollt und schon gefährdet? - Försterling sieht rollende Arztpraxis bedroht




Kreis Wolfenbüttel. Mehr Zeit für die niedergelassenen Ärzte, mehr Service für die Patienten, und das auf dem Land, wo die ärztliche Versorgung dringend Unterstützung bedarf – der Wolfenbütteler Landtagsabgeordnete Björn Försterling (FDP) lobt die neue rollende Arztpraxis, die seit Dienstag im Landkreis Wolfenbüttel unterwegs ist.

„Die Arztversorgung gehört zur Lebensqualität und ist ein Mindeststandard“, sagt er. Für diesen Standard müsse auch investiert werden. Noch die Landesregierung aus CDU und FDP hatte das bisher deutschlandweit einzigartige Projekt auf den Weg gebracht und finanziell gefördert. Insbesondere die FDP habe damals wie auch heute den ländlichen Raum im Blick, betont Försterling. „Daher werden wir uns dafür stark machen, dass es diese Mittel auch weiterhin gibt.“

Der FDP-Mann sieht solche Projekte aber durch die derzeitige Landespolitik gefährdet. Mittelfristig werde nicht mehr genug Geld dafür zur Verfügung stehen, denn die von Rot-Grün beschlossene Abschaffung der Studienbeiträge wird pro Jahr rund 120 Millionen Euro kosten. „Das Sozialministerium muss davon 22 Millionen Euro aufbringen – die müssen anderswo eingespart werden“, sagt Försterling.

Sorgen macht er sich auch um ein weiteres, erfolgreiches Projekt: Unter der schwarz-gelben Landesregierung war in der Region Vechta und in Schneverdingen (Kreis Soltau-Fallingbostel) bereits 2012 ein ähnliches Vorhaben als Modellversuch gestartet und für dieses Jahr verlängert worden. Für das „Modell Niedersachsen“ (MoNi) machen Arzthelferinnen Hausbesuche für die kleineren Erledigungen, die nicht unbedingt einen Arzt benötigen. Für Dinge wie Fäden ziehen, Blutdruck messen oder Medikamente einnehmen müssen die Patienten dann nicht in die Praxis kommen und der Arzt hat ohne Hausbesuche mehr Zeit für andere Aufgaben. Es soll helfen, dörflichere Gebiete für Ärzte wieder attraktiver zu machen.

Sowohl bei der Kassenärztlichen Vereinigung als auch bei den anderen Partnern wie Krankenkassen ist „MoNi“ beliebt. Ob es verlängert wird, liegt nun an Rot-Grün. „Auch hier wird sich zeigen, wie viel Rot-Grün tatsächlich für den ländlichen Raum übrig hat“, sagt Försterling. Er fordert von der Regierung, den Versprechen auf eine Stärkung des ländlichen Raums nun auch Geld folgen zu lassen. Stattdessen drohe aber eine Schwächung: Auch in anderen Bereichen wie Schulen, Finanzämtern und Amtsgerichten will die rot-grüne Landesregierung Einrichtungen schließen.


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