Gero Hocker: "Überprüfung des Schutzkonzeptes an der Nordseeküste nötig"




Der umweltpolitischer Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, Gero Hocker, zeigt sich erleichtert, dass die Ölkatastrophe an der deutschen Nordseeküste so glimpflich verlaufen ist. „Wenn der Tanker vor Minsener Oog leck geschlagen wäre, hätten die 87.000 Tonnen Rohöl dramatische Auswirkungen auf das Wattenmeer, die Inseln und die niedersächsische Nordseeküste haben können. Das konnte glücklicherweise durch das schnelle Handeln der Rettungskräfte abgewendet werden,“ freut sich Hocker. Gleichwohl regt der FDP-Umweltexperte eine umgehende Auswertung des Tanker-Unfalls an. „Für die Deutsche Bucht sind derzeit 6 Windstärken und bis zu 2,5 Meter Wellenhöhe angesagt. Was wäre passiert, wenn die 87.000 Tonnen Rohöl ausgelaufen wären?“ fragt Hocker.

Auch wenn Flugzeuge und Schiffe zur Ölbekämpfung in der Nordsee ausreichend vorhanden sind, sollte Hocker zufolge anlässlich dieses Vorfalls trotzdem einmal das komplette Schadszenario von Bergung, Bekämpfung, Driftvorhersage, Aufnahme und Entsorgung durchgespielt werden. „Nach meinem Kenntnisstand fehlt beim Havariekommando in Cuxhaven eine Seefunkeinrichtung. Dieser Missstand muss umgehend beseitigt und das Havariekommando muss endlich eine eigenständige Küstenfunkstelle werden!“ so der FDP-Politiker. Zudem müsse geprüft werden, ob das Kommando bei komplexeren Schadenslagen, wie diese es hätte werden können,  personell und technisch ausreichend ausgestattet ist. Hocker zufolge könnten sich auch die Hubschrauberkapazitäten der Bundesmarine für den Ernstfall als nicht ausreichend erweisen. „Hier wird ein Nachfolger des aktuellen Modells dringend benötigt. Wenn sich daran nichts ändert, wird die Bundeswehr bis über das Jahr 2020 mit dann etwa 50 Jahre alten Hubschraubern agieren. Das ist mittelfristig ein unnötiges Sicherheits- und Umweltrisiko für Nordsee und Wattenmeer,“ so der umweltpolitische Sprecher der FDP-Fraktion.


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