Groß Stöckheimer ist sauer: "Ort verwahrlost"

Die Gossen sind dreckig und verkrautet, der Schaukasten am Dorfplatz veraltet und der Brückenbach komplett zugewachsen. Bernhard Bolliens Mängelliste ist lang.

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Bernhard Bollien ärgert sich über die Zustände in seinem Heimatort Groß Stöckheim.
Bernhard Bollien ärgert sich über die Zustände in seinem Heimatort Groß Stöckheim. | Foto: Anke Donner

Groß Stöckheim. Bernhard Bollien ist sauer. Er findet nämlich, dass sein Heimatort Groß Stöckeim verwahrlost. Bei einem Spaziergang durch den Ort zeigt er die Stellen, an denen seiner Meinung nach unbedingt etwas getan werden müsste. Dabei sieht er vor allem die Politik und den Ortsbürgermeister in der Pflicht, sagt er. Den Vorwurf der Vernachlässigung seiner Pflichten weist Groß Stöckheims Ortsbürgermeister Michael Hofmann aber von sich.



Die Gossen seien dreckig und verkrautet, der Schaukasten am Dorfplatz veraltet und der Brückenbach komplett zugewachsen. Bernhard Bolliens Mängelliste ist lang. Ebenso lang ist die Liste derer, die er in der Pflicht sieht. "Aus dem Ortsrat kümmert sich niemand und der Bürgermeister macht auch nichts", sagt Bollien, der selber für die CDU im Ortsrat saß. Den Groß Stöckheimer Orstbürgermeister Michael Hofmann habe er im Ort noch nicht gesehen. Er sollte aber mal einen Rundgang machen, findet Bollien. Dann würde er sehen, was im Ort nicht stimmt. "Er muss doch die Anwohner auf ihre Bürgerpflicht hinweisen."

Bürger sollen ihrer Pflicht nachkommen


Ein besonderer Dorn im Auge seien Bollien die verdreckten Gossen. "Dabei ist jeder Einwohner verpflichtet, die Gosse vor seinem Haus sauber zu halten. Das steht so in der Satzung", macht er deutlich. Doch niemand weise die Anwohner auf deren Pflicht hin und die städtischen Betriebe seien entweder für die Reinigung nicht zuständig, oder würden nur selten mal durch Groß Stöckheim fahren.

An den Wegen liegen alte Äste und Baumstämme. Kein schöner Anblick, meint Bernhard Bollien.
An den Wegen liegen alte Äste und Baumstämme. Kein schöner Anblick, meint Bernhard Bollien. Foto: Anke Donner


Auch manche Straßen seien in einem schlechten Zustand und der kleine Brückenbach so zugewachsen, dass man kaum den Verlauf erkennen könne. "Wir sind hier im Hochwassergebiet. Wenn alles so zugewachsen ist, dann wird das beim nächsten Hochwasser kritisch", sagt er und meint, dass die Uferbereiche freigeschnitten werden müssten und altes Geäst aus dem Bach geholt werden müsse. Auch, dass an den Wegesrändern umgekippte Bäume und große Äste liegen, trübe das Ortsbild, meint Bollien.

Insgesamt würde der Ort einen ungepflegten Eindruck machen. Das beginne schon am Ortseingang am Gedenkstein, sagt Bollien weiter und möchte, dass sich die Verantwortlichen kümmern. Er selbst habe den Bürgermeister aber noch nicht auf die Zustände angesprochen. "Das könnte man aber nochmal machen", räumt Bollien ein.

Ortsbürgermeister weist Vorwürfe zurück


Unsere Online-Tageszeitung hat selber bei Ortsbürgermeister Michael Hofmann (SPD) nachgefragt. Dieser erklärt, dass einige Beschwerden und Mängelmeldungen eingegangen seien. Auch im Ortsrat sei darüber in der letzten Sitzung gesprochen worden. Unter anderem wurden der zugewucherte Brückenbach und die fehlende Reinigung der Gehwege durch Anwohner thematisiert. Hierzu soll sogar zeitnah gemeinsam mit dem Wolfenbütteler Bürgermeister ein Schreiben an die Anwohner erstellt werden. Der Vorwurf, der Bürgermeister und der Ortsrat würden sich nicht kümmern, stimme also nicht.

Man habe die Anliegen an die Stadtverwaltung weitergegeben und wolle Wolfenbüttels Bürgermeister Ivica Lukanic sogar im nächsten Jahr zur Ortsratssitzung einladen, um eine Ortsbegehung zu machen, so Hofmann, der anmerkt, dass jeder Bürger die Sitzungen des Ortsrates besuchen und in der Einwohnerfragestunde Fragen stellen darf. Außerdem könne man sich anschließend über das öffentliche Protokoll zur Sitzung informieren. "Gern kann sich die Inhaberin oder der Inhaber der Beschwerde auch direkt an mich wenden", bietet Hofmann an.


Abschließend merkt er an, dass es in Groß Stöckheim mehrmals Aktionen gegeben habe, mit denen man den Ort sauber gehalten habe. In diesem Jahr habe es seitens des Kirchenvorstandes sogar eine Aufräumaktion auf dem Friedhof gegeben, an dem Mitglieder des Ortsrates und andere Mitbürgerinnen und Mitbürger teilgenommen haben. Und man habe sich an der Aktion „Sauberes Wolfenbüttel“ beteiligt. "An der Aktion, die wir bei uns im Ort intern „Sauberes Groß Stöckheim“ nennen und die wir zusammen mit der Ortsfeuerwehr Groß Stöckheim durchführen, nehmen auch regelmäßig Mitglieder des Ortsrates teil. Selbstverständlich sind Mitbürgerinnen und Mitbürger hier auch gern gesehen, um Unterstützung zu leisten", sagt Hofmann.


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