Wolfenbüttel. Die Idee, von Thomas und Winfried Pink, den Parkplatz am Bürger Museum zum Zunz-Platz zu machen, stößt bei den Anwohnern des Bereichs nicht gerade auf Begeisterung. Sie kritisieren vor allem den Vorschlag, dass die dortigen Parkplätze weichen sollen.
Drei Bürger, die unmittelbar im Bereich des Bürger Museums wohnen, haben sich an unsere Redaktion gewandt, um ihrem Unmut Luft zu machen. Der Antrag von Thomas und Winfried Pink habe sie geradezu "in Rage versetzt" heißt es. Unverständnis herrsche vor allem darüber, dass nach den aufwendigen und langwierigen Umbauarbeiten des Schlossplatzes nun wieder Bauarbeiten anstehen sollen. "Mehr als 2 Jahre wurde der gesamte Schlossplatzbereich umgebaut. Es wurde kein Stein mehr auf dem anderen gelassen, damit unser Bürgermeister in seiner Nochamtszeit sagen kann: Dies habe ich alles geschaffen! Das ist alles von unseren Steuergeldern bezahlt worden. Vom Dreck und Baulärm wollen wir gar nicht reden. Jetzt, nachdem alles fertig ist und endlich wieder Ruhe eingekehrt ist, meinen die Geschwister Pink, es ist doch nicht so toll, weil die parkenden Autos das gesamte Ensemble erdrücken und das Quartier aufgewertet werden müsste, indem man dem Wissenschaftler, Leopold Zunz, eine entsprechende und angemessenen Würdigung zukommen lassen müsse", heißt es in dem Schreiben einer Anwohner-Familie. Eine Würdigung sollte Leopold Zunz sicher erhalten, aber bitte nicht am neugestalteten Schlossplatz. Schließlich sei das gesamte anschließend hoch gelobt worden. "Auch wir finden dies", betonen unsere Leser.
"Ich empfinde es als Ungeheuerlichkeit nach jahrelanger Bauzeit und Investitionen von Millionen für die Umgestaltung des Quartiers Schloßplatz/Dammfeste nach einer Lösung zur Aufwertung (?) dieses Quartiers zu suchen, die darin besteht, die gerade neu angelegte Parkplätze mit dem erst vor ein paar Tagen neu errichteten Parkscheinautomaten zu entfernen", schreibt eine andere Anwohnerin.
Keine Parkplätze für Anwohner
Unmut herrscht vor allem darüber, dass die Parkplätze bei einer eventuellen Umgestaltung weichen sollen. Die Antragsteller hatten in ihrer Begründung angegeben, dass diese ohnehin nur von Dauerparkern genutzt würden. "Dass der Parkplatz von Dauerparkern genutzt wird, liegt daran, dass überwiegend Anwohner mit ihren Fahrzeugen dort stehen. Wo sollen diese sonst parken? Die Parkplätze, die vor den Umbauarbeiten vorhanden waren, sind ja entfernt worden", schreibt Familie M. und bekommt Unterstützung von einer weiteren Anwohnerin. "Ja sicher. Von den Anwohnern. Wo sollen die denn nach Ansicht der Herren Pink parken? Die Parkplätze unseres Straßenzuges sind ja im Zuge der Umgestaltung entfernt worden. Eigene Parkplätze und Garagen sind in so einem historischen Viertel wohl kaum zu erwarten."
Die Nutzung des Parkhauses Löwentor sei vielleicht eine Alternative. Jedoch sei dies für größere Fahrzeuge ungeeignet, da das Parkhaus zu niedrig sei. Hinzu kämen die Kosten. "Eine Einführung eines Parkleitsystems, das die Autofahrer zu dem leerstehenden Parkhaus leitet, eine vernünftige Beschilderung zum Parkhaus an den Einfahrtstraßen der Innenstadt (Kreisel Rosenwall, Bahnhofstr. etc.) und der Einfahrt (sieht man das Parkhaus, ist man schon vorbei) und eine Vermietung an Dauernutzer, sei es für den Einzelhandel, die in der Innenstadt tätigen Angestellten oder die Anwohner mit einem 2. Fahrzeug, für das es keinen Anwohnerparkausweis gibt, wären hier sinnvoll gewesen und sind es noch. Der Bedarf scheint zu bestehen. Rosenwall und Parkpalette Landeshuter Platz sind ausgebucht und haben sogar Wartelisten", gibt die Anwohnerin weiter zu bedenken.
"Soll man als Anwohner täglich das Parkhaus nutzen? Dann würde es endlich voll und es käme Geld ins Haus. Aber nicht jeder ist in der Lage, die weiteren Wege noch zu bewältigen. Ausschilderungen auf das Parkhaus wären sicherlich auch schon sehr hilfreich. Die fehlen ganz. Sind sicherlich in dem Parkraumbewirtschaftungskonzept vergessen worden. Außerdem könnte der Vermieter des Parkhauses auch über eine Nutzung für Dauerparker nachdenken. Die Wartelisten beim Parkhaus Rosenwall und der Parkpalette am Landeshuter Platz zeigen den erhöhten Bedarf", pflichtet die Familie M. bei.
Schlossplatz soll Schlossplatz bleiben
Auch bei einem weiteren Punkt sind sich die Anwohner einig. Der Schlossplatz sollte Schlossplatz bleiben. Wegen der Adressen und wegen der historischen Bedeutung des Bereichs. Eine Umbenennung eines Straßenzuges würden die Anwohner ablehnen. "Das Quartier ist als Ensemble umgestaltet worden und soll als Gesamtheit weiterhin der Schlossplatz bleiben", sagt eine der Anwohnerin abschließend und bekommt auch hier Zuspruch von ihren Nachbarn. Die Familie M. hat sogar gleich noch einen Vorschlag parat. "Der Vorschläge von Herrn Christoph Helm bei der Samsonschule oder auch am Gymnasium Große Schule Plätze oder Straßen nach Leopold Zunz zu benennen, sind doch nicht schlecht. Da besteht wenigstens ein Bezug und verlangt nicht von " Altanwohnern ", eventuell noch ihre Adresse ändern zu müssen. Der Schlossplatz beruht in den jetzigen Ausmaßen auf geschichtliche Überlieferungen und es sollte auch so bleiben."
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