Hilfsbereitschaft in der neuen Heimat


| Foto: DRK



Dettum. Besinnliche Stimmung und die schweren Erinnerungen an eigene Flüchtlingserfahrung - beides schwang mit, als der Ortsverein Dettum im Deutschen Roten Kreuz (DRK) jetzt seine Weihnachtsfeier hatte. Denn die Dettumer luden dazu auch Flüchtlingsfamilien ins Beeke-Hus ein, die seit einigen Wochen im Ort wohnen.

Diesen drei Familien und einer alleinstehenden Mutter aus ganz unterschiedlichen Regionen der Welt ist Dettum jetzt zur neuen Heimat geworden. Und sie genießen dort eine Welle der Hilfsbereitschaft, nicht nur zur Weihnachtsfeier. Aber gerade dann: Der Ortsverein hatte für rund 40 Mitglieder und Gäste ein gewaltiges Kuchenbüffet aufgebaut, und zur Klavierbegleitung durch Annika Schiebeck wurden Weihnachtslieder gesungen. Für die Kinder gab es Geschenke von der Gemeinde, und vom DRK-Kreisverband brachte Frank Wöstmann Spielzeug, Kuscheltiere und zwei Kinderfahrräder mit.

Die Vorbereitung des Nachmittags oblag dem Ortsvereinsvorsitzenden Dirk Ziegerer und seiner Stellvertreterin, Barbara Pabst. Sie leistet auch die tägliche Betreuung und hat bereits seit vielen Jahren Erfahrung mit Flüchtlingsfamilien: "Vor 20 Jahren kamen schon mal Syrer nach Dettum", erinnert sie sich. Doch die meisten von ihnen zog es weiter, am liebsten in die Niederlande oder nach Skandinavien. "Dort gibt es durch andere Einreiserichtlinien auch ganz andere Möglichkeiten für Flüchtlinge", weiß Barbara Pabst, "zum Beispiel, wenn sie studieren wollen."

Die Stellvertretende Vorsitzende ist ein schönes Beispiel, wenn es um die Hilfstradition des DRK geht. "Schon als Kind Anfang der 50er Jahre war ich in Ahlum dabei, als wir die Care-Pakete aus den USA an Flüchtlinge verteilt haben." Im Pfarrhaus arbeiteten damals viele Menschen zusammen, um die Hilfe an möglichst viele Bedürftige weiterzuleiten. "Für mich ist das eine Kernkompetenz des Roten Kreuzes", betont Barbara Pabst. "Über konfessionelle Grenzen hinweg humanitäre Hilfe zu leisten."


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