Wolfenbüttel. Das Hochwasser hat die Region noch immer im Griff. Zu den besonders betroffenen Gebieten zählt auch der Landkreis Wolfenbüttel. Seit Tagen kämpfen die Einsatzkräfte mit den Fluten. An vielen Orten sieht man große Sandsack-Wälle und weithin überflutete Bereiche. Auch am heutigen Mittwoch ist die Situation noch angespannt.
Wie die Stadt Wolfenbüttel mitteilte, würde die Situation zwar stagnieren, da aktuell keine weiteren Niederschläge erfolgt seien, der Wasserpegel sei allerdings noch immer hoch. Am gestrigen Dienstag erreichten zudem die Talsperren im Harz, insbesondere die Okertalsperre, ein kritisches Niveau (mehr dazu), so musste dort kontrolliert mehr Wasser abgegeben werden. Es wurde befürchtet, dass dies auch Auswirkungen auf den weiteren Verlauf der Oker nehmen könnte. So waren auch Wolfenbüttel und Braunschweig in Alarmbereitschaft. Die "große Welle" blieb zwar bislang aus, dennoch trägt dies nicht gerade zum Sinken der Pegel bei.
Die Einsatzkräfte kämpfen noch immer mit den Auswirkungen des Hochwassers. Straßen mussten gesperrt werden, vielerorts werden Sandsäcke aufgestapelt. Zuletzt gab es größere Einsätze am Rosenwall. Hier hatte es einen Wassereinbruch gegeben. Auch hinter dem Rathaus machte die Oker Probleme, es mussten zwei Altenheime gesichert werden und auch das Hochwasser im Bereich Kälberanger musste blockiert werden. Hinzu kommen etliche überflutete Keller.
Schladen und Oderwald
Die Hochwasserlage ist auch in den Gemeinden Schladen-Werla und in der Samtgemeinde Oderwald weiter angespannt, wie der Landkreis mitteilte. Durch gezielte Schutzmaßnahmen der Einsatzkräfte konnte die Situation allerdings auch hier stabilisiert werden. Das Wasser breite sich angesichts der gesättigten Böden und der Zuläufe aus dem Harz in der Fläche zusehends aus.
Bürger müssen mithelfen
Weiterhin gilt, dass jeder für sich und seine persönliche Situation die Lage im Blick behält und sich informiert. „Achten Sie bitte auch auf andere Personen in Ihrem Umfeld, insbesondere auf Hilfsbedürftige. Bitte halten Sie Abstand von Einsatzbereichen, von Fließgewässern, von überfluteten Bereichen und von den Hochwasserbarrieren“, so Wolfenbüttels Bürgermeister Ivica Lukanic.
Weiterer Regen erwartet
Laut aktueller Wetterprognose sei Ende der Woche (Freitag) mit weiteren Niederschlägen zu rechnen. Dies werde sich dann wohl auch wieder negativ auf die Hochwassersituation auswirken.
Damit behält Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil wohl recht. Er lobt zwar die Hochwassermaßnahmen, stellte aber in Aussicht, dass man noch einen langen Atem haben müsse:
Der Krisenstab im Landkreis Wolfenbüttel trifft sich am heutigen Mittwoch erneut, gegen Nachmittag soll es dann neue Informationen zum Einsatzgeschehen und weiteren Maßnahmen geben.
Aktualisiert: Das Treffen des Krisenstabs wurde abgehalten. Hier gibt es neue Informationen
Aktuelle Straßensperrungen
Diese Straßen sind im Landkreis aufgrund des Hochwassers gesperrt (Stand: 26. Dezember, 18 Uhr):
Stadt Wolfenbüttel:
- Friedrich-Ebert-Straße
- Rosenwall, Kreisel am Herzogtore bis Schiffwall, Breite Herzogstraße B79 zur Wallstraße
- K620 bei der Durchfahrt Ortsteil Linden
- Dr.-Kirchheimer-Straße bis Am Okerufer
- Neue Straße bis Einmündung Breite Herzogstrasse
- Teichgarten ab Okerbrücke zum Stadtgraben
- Am Okerufer Stichweg Germania
- Lessingstraße ab Paul-Raabe-Straße
- Leibnitzstraße ab Schiffwall
Aktualisiert: Sperrung aufgehoben
- Grüner Platz bis Okerufer
Oderwald:
- Landstraße L512 von Heiningen nach Börßum
Hornburg:
- Rimbecker Straße komplett zwischen Hornburg und Rimbeck
Sickte:
- An der Wabe
Kissenbrück:
- Hauptstraße von der Kreuzung Schlesierstraße bis zur Allee
Baddeckenstedt:
- K78 Parallelstraße der B6
- Bei einem Pegelanstieg von +20 cm wird die Abfahrt der B6, Eingang Ort Heere gesperrt
Weitere Informationen
Aktuelle Hochwasserinformationen und Wasserstandsvorhersagen können unter www.pegelonline.nlwkn.niedersachsen.de abgerufen werden. Unter www.hochwasserzentralen.de sind aktuelle Hochwasser-Warnungen aufgeführt. Die zentrale Informationsseite des Landes ist unter www.niedersachsen.de/notfallmonitor erreichbar.
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