Wolfenbüttel. „Das Dorf lebt!“ – davon konnten sich die Gäste der After Work Party des Netzwerks „Marktplätze“ am letzten Donnerstag überzeugen. Mehrere hundert Besucher verweilten im lauschigen Innenhof des Bildungszentrums, unterhielten sich bei Cocktail und guter Musik.
20 Aussteller, die meisten aus den Dörfern des Landkreises Wolfenbüttel, hatten den Hof bei bestem Wetter in einen stimmungsvollen „Marktplatz der Marktplätze“ verwandelt. Sie luden ein zum Probieren, Genießen, Kaufen und Sich-Informieren, was in den Dörfern auf liebevoll handwerkliche Weise produziert und angeboten wird.
Wichtige soziale Treffpunkte
Der stellvertretende Landrat Uwe Schäfer begrüßte die Gäste und würdigte das Engagement aller Beteiligten. „Sie leisten einen großen Beitrag zur Attraktivität des Landkreises, ob als Produzenten oder als kleine Geschäfte.“ Schäfer forderte die Bevölkerung auf, die Angebote zu nutzen und damit das Leben in den Dörfern zu stärken: „Schließlich ist jeder dörfliche Marktplatz auch ein wichtiger sozialer Treffpunkt!“ Claus-Jürgen Schillmann von der Landkreisverwaltung umriss den Plan, künftig mit Hilfe einer Nahversorgungsplattform jedem Dorf eine wöchentliche Lieferung von bestellten Produkten anzubieten. „Wir stellen die Infrastruktur zur Verfügung, nutzen müssen sie die Menschen selbst!“, betonte er. Zahlreiche Interessenten ließen sich denn auch im Verlaufe der After-Work-Party am Infostand des Landkreises beraten, wie sie selbst einen dörflichen Marktplatz ins Leben rufen können.
Information war auch ein großes Thema an den zahlreichen Ständen der Anbieter. Ursula Kleber erzählte vom Lindenhof als dem ältesten Bioland-Hof der Region, in dessen Hofladen die Hälfte der Bevölkerung Eilums einkaufe. Beate Pieper unternahm einen Ausflug in die Geschichte ihrer unzähligen Tomatensorten, die alle geschmacklich zu erkennen selbst ihr als Expertin schwerfalle. Andreas Degener berichtete von der neuen Ziegenherde des Klostergutes Heiningen und der Eigenwilligkeit der Bakterien bei der Herstellung von Ziegenbrie. Alexander Waturandang („Bike and Barbecue“ in Hornburg), der E-Bikes zum Ausprobieren anbot, betonte den Beitrag elektrischer Fahrräder für eine umweltfreundliche Mobilität im ländlichen Raum. Jeder der 20 Aussteller, das wurde deutlich, hat seine eigene Geschichte und legt viel Herzblut in die Arbeit.
Lauschige Entspanntheit
Die Atmosphäre im Innenhof des Bildungszentrums war geprägt von lauschiger Entspanntheit. Dazu trugen nicht zuletzt die plüschigen Möbel bei, mit denen Norbert Wagner (Kunst und Trödel, Ohrum) gemeinsam mit den Cafés Brennnessel (Veltheim am Fallstein) und Relax (Gielde) eine Kaffeehaus-Atmosphäre zauberte. Unter dem grünen Dach großer Bäume fing sich die unaufdringliche Lounge-Musik von „The M-Trio“ (Mirko Hertzberg, Elmar Vibrans und Thomas Schaaf).
„Eine solche Veranstaltung sollte es häufiger geben“, war das einhellige Urteil von Ausstellern, Gästen und auch den zahlreichen politischen Vertretern aus dem Landkreis, als um 20 Uhr die „Rausschmeißer“ der Musikschulband Park Avenue verklungen waren. Und das Rittergut Lucklum, das mit seiner Hausmarke „Wilde Liebe“ vertreten war, überlegte bereits, sich als nächster Gastgeber zur Verfügung zu stellen.
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