Wolfenbüttel. Wie der Kreisverband Wolfenbüttel des DRK in einerPressemitteilung berichtet, leistete die die DRK-Flüchtlingshilfe in den vergangenen Wochen an der Schweigerstraße einen Kraftakt: Im dortigen Tennsicenter KOMM, das zuletzt als Corona-Impf- und Testzentrum gedient hatte, richtete man eine Flüchtlingsunterkunft für 198 Personen ein.
"Die neue Einrichtung soll Anfang August in Betrieb gehen", kündigt die Teamleitung an. Sie wirke nicht so wohnlich wie die Ex-Schule in Schöppenstedt mit ihren Klassenzimmern, doch die Messekabinen mit den Hochbetten machten einen sauberen Eindruck. Selbst auf dem Boden sei nichts mehr zu sehen von den hier angelegten fünf Tennisplätzen.
Haupt- und Ehrenamt koordinieren
Generell bringe die Lage um die Ukraine-Flüchtlinge die Helfer des DRK-Kreisverbandes immer wieder an Grenzen. Doch Haupt- und Ehrenamt arbeiteten eng zusammen und könnten Probleme bislang stets beiseite räumen, heißt es in einem Bericht im Rahmen der DRK-Präsidiumssitzung von Aline Gauder, die nicht nur die Ehrenamtskoordination leitet, sondern auch die DRK-Flüchtlingshilfe betreut.
Das Rote Kreuz hilft Stadt und Landkreis auf verschiedenen Gebieten. So betreibt das DRK die Flüchtlingsunterkunft "Alte Realschule" in Schöppenstedt. Die Helfer haben die dortige Einrichtung aufgebaut, sorgen für die Ausgabe des Essens aus dem Solferino, vermitteln mit der Kreisvolkshochschule Sprachkurse, und sind auch sonst erster Ansprechpartner vor Ort. "Im Schnitt leben dort seit Mitte März etwa 50 Personen", schilderte Aline Gauder. Der DRK-Ortsverein Schöppenstedt sei sehr aktiv, vor allem bei der Essensausgabe, die an sieben Tagen pro Woche dreimal täglich stattfindet.
Verständigung mit Händen und Füßen
Die Probleme begännen bei den Sprachhürden und der häufig wechselnden Zusammensetzung der Belegung. "Und wenn man ehrlich ist, ist ein Großteil der Gruppe der dort untergebrachten Sinti und Roma nicht leicht zu händeln." Neuankömmlinge treffen in Wolfenbüttel zunächst an der Unterkunft Okeraue ein. Von dort werden Familien gern direkt in Wohnungen vermittelt, Einzelreisende hingegen sollen nach Schöppenstedt. "Bislang verständigen wir uns mit Händen und Füßen", berichtete Ruth Naumann, Vorsitzende des Ortsvereins Schöppenstedt. Sie wünscht sich Übersetzer für Ukrainisch, Russisch und Arabisch. "Überhaupt suchen wir helfende Hände auf allen Ebenen", unterstreicht Aline Gauder. "Ehrenamtlich oder auf Minijob-Basis."
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