Integrations- und Therapiezentrum Wolfenbüttel: Trainingswohn-Programm hat wieder einen Platz frei

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Wolfenbüttel. Es ist wieder ein Platz frei im Trainingswohnen-Programm des Integrations- und Therapiezentrums (ITZ) des DRK Wolfenbüttel. Dieses innovative Wohnmodell für Menschen mit einer geistigen Behinderung geht neue Wege.

„Wir leiten die Menschen hier zur Selbstständigkeit an‟, erklärt der Leiter des Wohnbereichs, Frank Lamprecht, in der großzügigen Wohnküche dieser WG mit insgesamt sechs Mitbewohnern. Der jetzt frei gewordene Platz ist nicht an Alter oder Geschlecht gebunden, „obwohl sich das Angebot eher an junge Menschen richtet‟, so Lamprecht. Derzeit seien die Bewohner im ITZ alle Anfang oder Mitte 20.

Voraussetzung für die Aufnahme ist das Vorliegen einer geistigen Behinderung und die Volljährigkeit. Ein Platz im Trainingswohnen ist jetzt frei geworden, weil eine junge Frau mit Down-Syndrom nun in eine Mädchen-WG mit ambulanter Betreuung umgezogen ist. So lautet auch das Ziel des Trainingswohnens: „Das Angebot soll jungen Menschen dabei helfen, alles Nötige zu lernen um anschließend in einer eigenen Wohnung, eventuell mit ambulanter Betreuung, leben zu können‟, so Lamprecht.

Die Aufenthaltsdauer ist zwar nicht begrenzt, doch die meisten Bewohner bleiben ein bis zwei Jahre. Die Mitarbeiter achten stets darauf, dass die Bewohner selbstständig putzen, kochen, ihr Zimmer aufräumen und Einkaufen gehen. Als Unterstützung nutzen die Pädagogen strukturgebende Hilfsmittel. „Dabei passen wir uns immer dem Bedarf und den Bedürfnissen der Bewohner an‟, so Lamprecht. Jeder habe eben andere Fähigkeiten – was dem einen hilft, seinen Tagesablauf zu strukturieren, empfindet ein anderer vielleicht als Bevormundung. „Die jungen Menschen sollen hier auch lernen, mit ihrer Freiheit umzugehen und diese zu genießen‟, sagt Lamprecht. Freizeitaktivitäten – wie Kinobesuche – kämen nicht zu kurz. Zudem können die Bewohner die gemeinschaftliche Küche oder eine kleine Aufenthaltsecke nutzen. Die eigenen Zimmer sind unterschiedlich groß.

Die größeren Zimmer seien für Rollstuhlfahrer reserviert. Es gibt insgesamt drei Badezimmer, die sich jeweils zwei WG-Bewohner teilen.

Das Angebot im Trainingswohnen ist flexibel und bewusst von anderen Anbietern stationärer Wohnheime abgegrenzt. Denn diese sehen grundsätzlich einen langfristigen Aufenthalt vor. Im ITZ sollen junge Menschen gezielt auf einen Auszug und auf eine maximale Selbstständigkeit vorbereitet werden. Insofern ist dieses Programm einzigartig in der Region. Das ITZ bietet zusätzlich die Wohnschule an, an der auch die Bewohner des Trainingswohnens teilnehmen können.

„Außerdem haben wir hier die gesamte Infrastruktur des ITZ‟, sagt Lamprecht. So würden einige Bewohner auch die anderen Angebote der Einrichtung nutzen – etwa die hauseigene Ergotherapie oder die Räumlichkeiten der Logopädiepraxis im Haus. Und wenn einer der Bewohner auszieht, dann besteht selbstverständlich weiterhin die Möglichkeit, Kontinuität zu bewahren. Das ITZ hat schließlich auch ambulante Wohnbetreuung im Angebot.

Wer Interesse hat, erreicht Herrn Lamprecht unter (05331) 927 847-83 oder unter wohnen@itz-drk.de


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