Jugendliche und CDU-Mitglieder aus Halchter besuchten JVA Wolfenbüttel


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[image=5e1764ab785549ede64cc883]Heute organisierte der CDU-Ortsverband Halchter eine fünfstündige Führung durch die JVA Wolfenbüttel, die durch den Vorsitzenden des Fördervereins der JVA Martin Berger in hervorragender Weise moderiert wurde. Berger ist gleichzeitig Justizvollzugsbeamter.

Die Informationen gliederten sich an diesem Tag in drei große Themenblocks. Immer wieder betonte Berger den „Wirtschaftsfaktor JVA“ für die Stadt Wolfenbüttel, der immerhin 300 feste Arbeitsplätze unmittelbar bietet. Des Weiteren führte er mehrere gelungene Beispiele für erfolgreiche Kooperationen mit Unternehmen aus dem Umland an.

Danach wurde auch durch die Gedenkstätte  und die  Ausstellung “Justiz und Strafvollzug im Nationalsozialismus“ geführt. Hier ging den Besuchern die Schilderung Bergers über den Ablauf der Hinrichtungen unter die Haut. Daniel Körner beeindruckte besonders, dass “im Nationalsozialismus durch die “Zeugenaussage“ eines deutschen Schäferhundes ein Mensch hingerichtet wurde“. „Das für eine Urteilsprüfung und die Hinrichtung der 19-jährigen Braunschweigerin Erna Wazinski wegen angeblicher Plünderung nach einem Bombenangriff auf Braunschweig nur 11 Sekunden Zeit benötigt wurden, ist nicht vorstellbar“ ergänzte Helge Coenders. Zwischen 530 und 700 Menschen verloren am Ziegenberg ihr Leben, die genaue Zahl ist aufgrund vernichteter Unterlagen heute nicht mehr nachvollziehbar.

Breiten Raum nahm natürlich der Alltag der rd. 600 Inhaftierten ein. So hatten die Besucher die Möglichkeit, drei unterschiedliche Zellen live zu erleben und erhielten umfangreiche Informationen über die Programme zur Gewaltprävention, z.B. ein umfangreiches Sportangebot und die diversen Arbeitsmöglichkeiten in verschiedenen Werkstätten. In der JVA herrsche Vollbeschäftigung, so Berger.

Nach einem gemeinsamen Mittagessen und einer Filmvorführung ging es in die Asservatenkammer, wo der –verbotene- Erfindungsreichtum der Strafgefangenen besonders die Jugendlichen begeisterte. Selbst gebaute Tätowiergeräte, Destillieranlagen und Schmuggelgeräte für Drogen wurden gezeigt.

Um 14.30 Uhr endete die Veranstaltung und der Ortsverbandsvorsitzende Klaus Stützer sowie CDU-Ratsmitglied Gerhard Kanter bedankten sich herzlich bei Martin Berger für die engagierte und informative Führung.

Zum Bild: "JVA statt Freibad" - Helge Coenders, Marc Koschyk, Daniel Körner, Justus Drögemüller, Moritz Kanter und Annika Meyer nahmen an der Veranstaltung in der JVA teil Foto: CDU


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