JVA-Gedenkstätte. Umbau für fünf Millionen Euro

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| Foto: JVA/Weber11_021



Wolfenbüttel. Im nächsten Jahr soll die Gedenkstätte der Justizvollzugsanstalt Wolfenbüttel einen Neubau erhalten. In diesem soll dann eine neue Dauerausstellung beheimatet werden und für die Öffentlichkeit frei zugänglich sein. 

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Das Projekt-Team der JVA Gedenkstätte: Dr. Jens-Wagner, Bianca Armbrecht, Stefan Wilbricht, Anett Dremel, Dr. Thomas Kubetzky, Leon Kloke, Astrid Homann und Martina Staats. Foto: Staats)



"Dieser Umbau und die Neugestaltung ist von nationaler Bedeutung. Es wird eine der wichtigsten Ausstellungen zur Justiz während der NS-Zeit", erklärt Martina Staats, Leiterin der Gedenkstätte und erklärt, welche Veränderungen es ab dem kommenden Jahr geben wird. "Eine Besonderheit der ganzen Umgestaltung wird sein, dass durch den Neubau eine öffentlich zugängliche Ausstellung geschaffen wird. Man braucht sich dann vorher nicht mehr anzumelden, sondern kann spontan auf einen Besuch einkehren. Eine weitere Besonderheit wird sein, dass wir weitere historische Orte zeigen können. Zum Beispiel wird die Zelle 27, in der zur NS-Zeit die zum Tode verurteilten auf ihre Hinrichtung warteten, zugänglich sein", erklärt Marina Staats.

Gedenkstätte soll erweitert werden


Weiter sollen die Räume der Hinrichtungsstätte erweitert werden. "Derzeit werden Teile der Hinrichtungsstätte von der JVA genutzt. Aufgrund von Umbauarbeiten werden diese aber frei und können zur Gedenkstätte genommen werden. Das ganze Erdgeschoss soll dann wieder in den Originalzustand versetzt werden, wie es bis 1945 genutzt wurde. So soll der historische Eingang wieder rückverlegt werden und der Sezierraum sichtbar werden", so Martina Staats. Die derzeitige Dauerausstellung wird in einen multimedialen Lernort für Gruppen umgewandelt. Schon im Herbst sollen die Bauarbeiten in den Räumen der Gedenkstätte beginnen.

Seit 2010 wird die Umgestaltung der Gedenkstätte erarbeitet. Zuständig ist hierfür das Projekt-Team bestehend aus Dr. Jens-Wagner (Geschäftsführer der Stiftung niedersächsische Gedenkstätten und Gesamtprojektleiter), Bianca Armbrecht (Verwaltung), Stefan Wilbricht (wissenschaftlicher Mitarbeiter), Anett Dremel (wissenschaftliche Mitarbeiterin), Dr. Thomas Kubetzky (wissenschaftlicher Mitarbeiter), Leon Kloke (wissenschaftlicher Mitarbeiter), Astrid Homann (Projektkoordinatorin) und Martina Staats (Leiterin der Gedenkstätte in der JVA Wolfenbüttel und Projektleiterin).

Fünf Millionen Investitionssumme


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Der ehemalige Hinrichtungsraum der JVA-Gedenkstätte. Foto: Anke Donner



Insgesamt investieren Bund und Land fünf Millionen Euro, um die Gedenkstätte zu sanieren und zu erweitern. Allein 3,8 Millionen Euro wird der Neubau kosten, der auf dem Gelände des Gefängnisses entstehen soll. "Der Neubau wird am Rande des JVA-Geländes gebaut und soll praktisch in die Gefängnismauern integriert werden. So kann allen Interessierten jederzeit ein Besuch der Gedenkstätte ermöglicht werden, ohne die Sicherheitskontrollen der JVA zu durchlaufen", so Martina Staats. Im Neubau soll dann eine ausführliche und aktualisierte Dauerausstellung, sowie ein Multifunktionsraum untergebracht werden, in dem Vorträge und Seminare stattfinden können. "Wir werden die Dauerausstellung um einige Bereiche erweitern. So werden wir beispielsweise die Ausstellung um den Bereich 'Justiz und Strafvollzug während der NS-Zeit´erweitern. Der Zugang von der Ausstellung im Neubau zu den Räumen der Gedenkstätte soll dann über eine Sicherheitsschläuse erfolgen. Denn die historischen Räume befinden sich ja dann immer noch auf dem gesicherten JVA-Gelände.", erklärt die Gedenkstättenleiterin und betont, dass man auch die Barrierefreiheit im Blick behalten will.

Baubeginn soll nächstes Jahr sein. "Es ist wichtig, dass wir unsere Bauarbeiten mit denen an Haus eins abstimmen. So können wir schweres Gerät, das für den Bau notwendig wird, zusammen nutzen. Anders würde es auch gar nicht gehen, denn wir müssen immer auf die Sicherheitsmaßnahmen der JVA achten. Wenn alles gut geht, können wir den Neubau Ende 2017, oder Anfang 2018 eröffnen. Der Umbau am ehemaligen Hinrichtungsgebäude sollte hingegen 2016 fertig sein", so Staats abschließend.


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