Kampf ums kulturelle Erbe: WWW-Städte rücken zusammen


Vertreter der WWW-Initiative mit den Teilnehmern aus Wolfenbüttel Susanne Roßa,
Geschäftsführerin des Kulturstadtvereins, Dritte von links, und dem
Vorsitzenden Prof. Dr. Christoph Helm, Erster von rechts, im Lessing-Museum in Kamenz. Foto: Kulturstadt Wolfenbüttel e.V.
Vertreter der WWW-Initiative mit den Teilnehmern aus Wolfenbüttel Susanne Roßa, Geschäftsführerin des Kulturstadtvereins, Dritte von links, und dem Vorsitzenden Prof. Dr. Christoph Helm, Erster von rechts, im Lessing-Museum in Kamenz. Foto: Kulturstadt Wolfenbüttel e.V. | Foto: privat

Kamenz. Die WWW-Initiative, das ist der im Jahr 2007 in Wolfenbüttel gegründete Zusammenschluss der Kulturstädte Weimar, Wittenberg, Wolfenbüttel, Halberstadt und Kamenz, hat sich zum Ziel gesetzt, gemeinsame Interessen zu bündeln und gegenüber den jeweiligen Ländern und dem Bund zu artikulieren. Ende November traf sich die Initiative unter der Leitung ihres Vorsitzenden Prof. Dr. Christoph Helm zu zweitägigen Beratungen in Kamenz. Das teilt der Verein Kulturstadt Wolfenbüttel mit.


Alle fünf Städte besitzen ein bedeutendes kulturelles Erbe, das sie als Träger wichtiger europäischer Geistesbewegungen ausweist. Wittenberg ist die Stadt der Reformation, Weimar Verkörperung der Klassik und Wolfenbüttel, Halberstadt und Kamenz stehen für die Aufklärung.

Das kulturelle Erbe zu pflegen, wird immer schwieriger


Im Rahmen der Tagung wurde deutlich, dass es auf Grund der angespannten Situation der kommunalen Haushalte und der Verschlechterung weiterer Rahmenbedingungen immer schwieriger werde, dem gewaltigen kulturellem Erbe, das sich mit diesen kleineren Kulturstädten verbindet, verantwortungsvoll und zukunftsweisend gerecht zu werden. So existiert in Halberstadt kein genehmigter Haushalt, in Wittenberg kam es durch die in Folge der Dürre eingestellte Elbschifffahrt zu dramatischen Einbrüchen der Besucherzahlen im Tourismus und Weimar verlor seinen Status als zentraler DB-Haltepunkt. Prof. Helm formulierte als Fazit der Beratungen, dass nur durch eine Verstärkung der Zusammenarbeit, weitere Netzwerkbildung und Intensivierung des Lobbyismus gegenläufigen Tendenzen entgegengewirkt werden könne. So werden die Akteure in den fünf Städten interaktiv inhaltliche Schwerpunkte der Partner aufgreifen, unterstützen und in ihren jeweiligen Städten kommunizieren.

In Wolfenbüttel bezieht sich dies auf das Gleim-Jubiläum Halberstadts 2019, den 100. Geburtstag der Weimarer Verfassung, das Bauhaus-Jubiläum 2019 sowie die Aktivitäten des Lessing-Museums Kamenz. Im Gegenzug erfährt Wolfenbüttel die Unterstützung der anderen Kulturstädte bei der Vorbereitung und Durchführung des Themenjahres 2019 "Jüdisches Erbe und jüdische Tradition" und des Praetorius-Jubiläums 2021, dem 400. Todesjahr dieses bedeutenden Wolfenbütteler Hofkapellmeisters. Zur weiteren Intensivierung der Zusammenarbeit wird das nächste Zusammentreffen der WWW-Initiative im Jahr 2019 in Wittenberg stattfinden, das mit dem Motto "So schön wie nie" für sich wirbt.


mehr News aus Wolfenbüttel


Themen zu diesem Artikel


Wetter