"Keine Landschaftszerstörung" - Grüne lehnen Gewerbegebiet im Wohld ab

Die Grünen argumentieren, dass ein Erholungsgebiet für Mensch und Tier unwiederbringlich zerstört würde.

Die Mitglieder der Gemeinderatsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen besichtigen die Freifläche im Wohld in der Nähe der ehemaligen Sendemasten: Ulrike Siemens, Diethelm Krause-Hotopp, Bernhard Brockmann, Jochen Fuder und Christian Rothe-Auschra.
Die Mitglieder der Gemeinderatsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen besichtigen die Freifläche im Wohld in der Nähe der ehemaligen Sendemasten: Ulrike Siemens, Diethelm Krause-Hotopp, Bernhard Brockmann, Jochen Fuder und Christian Rothe-Auschra. | Foto: Grüne Ortsverband Cremlingen

Cremlingen. Die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen im Cremlinger Gemeinderat beschloss auf ihrer jüngsten Sitzung, den Antrag von CDU und FDP auf Errichtung eines Gewerbegebietes in der freien Landschaft im Wohld abzulehnen. Laut Antrag soll an der Anschlussstelle Scheppau der A39, im Bereich der ehemaligen Sendemasten, ein großes Gewerbegebiet entstehen, so die Fraktion der Grünen in Cremlingen in einer Pressemitteilung.


„Die freie Landschaftsfläche im Wohld muss als Freifläche für Natur und Umwelt unverbaut erhalten bleiben“, erklärt der Fraktionsvorsitzende der Grünen, Diethelm Krause-Hotopp. Durch die Schaffung von Gewerbeflächen auf diesem Gebiet wäre der besondere Charakter der freien Grünlandflächen nach Meinung des Fraktionsvorsitzenden unwiederbringlich zerstört.

Erholungswert für Mensch und Tier



Jochen Fuder, Vorsitzender des Umwelt- und Planungsausschusses, ergänzt: "Der Wohld ist eine der wenigen weit einsehbaren Flächen im Landkreis Wolfenbüttel, die bisher weder beackert noch bebaut sind. Dieser bei uns selten gewordene Raum bietet einen besonderen Erholungswert für den Menschen." Er habe aber vor allem auch Bedeutung als Nahrungs- und Rastgebiet für die reiche Vogelwelt: zum Beispiel Reiher, Kiebitze, Stare, Greifvögel und Kraniche der näheren Umgebung. Das Grünland bietet Brutmöglichkeiten für Wiesenvögel wie Feldlerche und Wiesenpieper.

Große Bedeutung habe dieses Gebiet auch für die weiträumigere Biotopvernetzung. Dazu sei extra die Grünbrücke über die A39 gebaut worden.

Ein zweifelhafter Standort



Auch im Interesse des Klimaschutzes sollte hier von weiterer Landschaftsversiegelung Abstand genommen werden. So habe Grünland eine wichtige Funktion als CO2 Speicher und sei ein guter Trinkwasserlieferant, weil es Wasser zurückhalte und quasi vorfiltere. Die Gemeinde Cremlingen, als Klimaschutzgemeinde ausgezeichnet, stehe wirtschaftlich so gut da, dass sie nicht um jeden Preis auch an sehr zweifelhaften Standorten zusätzliche Gewerbegebiete einrichten müsse.


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