Kontaminiertes Geflügel entdeckt – Auch in Wolfenbüttel?

von Nick Wenkel


Auch in Wolfenbüttel laufen derzeit Untersuchungen. Symbolfoto: Nick Wenkel/Pixabay
Auch in Wolfenbüttel laufen derzeit Untersuchungen. Symbolfoto: Nick Wenkel/Pixabay

Wolfenbüttel. Wie das Niedersächsische Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz mitteilt, wurden in einem Legehennenbetrieb im Landkreis Wolfenbüttel kontaminierte Masthähnchen festgestellt. Vorausgegangen war den Untersuchungen eine routinemäßigen Kontrolle in einem Schlachtbetrieb in Ostwestfalen, in der belastetes Mastgeflügel gefunden wurde.


Das Niedersächsische Ministerium und das Niedersächsische Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) wurden laut Pressemitteilung am 2. November durch das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV) über den Zwischenfallinformiert. Demnach habe es bei der Untersuchung einer Probe von Masthähnchen-Geflügelfetts eine Überschreitung des Höchstgehalts für nicht-dioxinähnliche PCB (ndl-PCB) gegeben. Als Ursache der Kontamination wurden laut Ministerium Futtermittel ermittelt, die durch Lackabsplitterungen aus zwei Verladezellen eines Futtermittelherstellers in Nordrhein-Westfalen verunreinigt worden waren. Die betroffenen Futtermittelchargen hätten den Höchstgehalt von ndl-PCB teilweise bis zu zehnfach überschritten.Durch Ermittlungen der Behörden in NRW und Niedersachsen habe man daraufhin feststellen können, dass die Einzellieferung desFuttermittels auch an Betriebe in Niedersachsen erfolgte. Insgesamt seien290 Tonnen geliefert worden.

Behörden sperren Betriebe


Derzeit betroffen durch Futtermittellieferungen seieninsgesamt neun niedersächsische Betriebe in den Landkreisen Osnabrück (fünf Betriebe), Nienburg (zwei Betriebe) und Grafschaft-Bentheim (zwei Betriebe). Bei den Betrieben handle es sich um Hähnchenmast-, Legehennen- und Putenmastbetriebe. Die Betriebe wurden demnach unmittelbar seitens der Futtermittelüberwachung des LAVES informiert. Die amtliche Überprüfung habe ergeben, dass die an niedersächsische Betriebe gelieferten Futtermittel aus den verdächtigen Chargen bereits vollständig verfüttert wurden. Die Betriebe seien anschließend durch die zuständigen Überwachungsbehörden in Abstimmung mit dem Niedersächsischen Ministerium gesperrt worden.


Seit gestern Abend würdenerste Untersuchungsergebnisse vorliegen. Die Werte von Puten aus einem Betrieb im Landkreis Nienburg befänden sichüber dem Höchstgehalt, diese dürften somit nicht als Lebensmittel inUmlauf gebracht werden. Erste Untersuchungen von Masthähnchen aus zwei Betrieben im Landkreis Osnabrück und zwei Betrieben im Landkreis Grafschaft-Bentheim weisen laut Pressemitteilung Ergebnisse unterhalb des festgelegten Höchstgehaltes auf. Damit seienLebensmittel aus vier von insgesamt neun Betrieben, die das betreffende Futtermittel aus NRW erhalten haben, unbedenklich.

Diese Betriebe sind betroffen


Bei einem der von den Futtermittellieferungen betroffenen Betriebe handle es sich um einen Junghennenaufzuchtbetrieb. Aus diesem Betrieb seienJunghennen an 18 Legehennenbetriebe in verschiedenen Landkreisen in Niedersachsen (Ammerland, Aurich, Diepholz, Emsland, Leer, Nienburg (Weser), Landkreis Oldenburg, Region Hannover, Rotenburg (Wümme), Wolfenbüttel, Zweckverband JadeWeser) sowie in Nordrhein-Westfalen (drei Betriebe), Sachsen-Anhalt (zwei Betriebe), Brandenburg (ein Betrieb) und Thüringen (ein Betrieb) geliefert worden. Auch diese Betriebe unterliegen laut Ministerium einer amtlichen Sperre, bis durch Untersuchungsergebnisse die Unbedenklichkeit der Konsumeier geklärt sei.

Ermittlungen laufen


Aktuell werden weitere Ermittlungen und Probenahmen in den niedersächsischen Betrieben durchgeführt. Vom Ergebnis der Untersuchungen hängt ab, ob die Gewinnung von Eiern zum Verzehr sowie die Schlachtung von Masttieren wieder zugelassen werden kann. Bis dahin bleiben alle Betriebe amtlich gesperrt. Mit dem Vorliegen von weiteren Untersuchungsergebnissen werdefrühestens Ende dieser Woche gerechnet.


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