Kunstrasen für TuS Cremlingen rückt immer näher

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| Foto: Floreck)



Landkreis. Wenn der Kreistag am 28. Juli auch noch seinen Segen gibt, dann kann der TuS Cremlingen bald auf einem nagelneuen Kunstrasen seine Trainingseinheiten abhalten. Der Schul-und Sportausschuss sprach sich in seiner heutigen Sitzung in jedem Fall schon mal für die künstliche Grünfläche aus.

Der Vorlage, die eine Finanzierung über die Restsumme von 102.00 Euro ablehnte und stattdessen einen Zuschuss von 34.500 Euro vorschlug, konnten CDU und SPD nicht zustimmen. Hier sollte man die höhere Nutzungszeit beachten und den geringeren Wartungsaufwand berücksichtigen. Außerdem würde, rein wirtschaftlich gesehen, ein Kunstrasen am Ende der Rechnung günstiger ausfallen, da man nicht ständig nachbessern müsse.

Außerdem müsse man bedenken, dass ein Kunstrasenplatz jederzeit und beinahe das ganze Jahr über bespielt und genutzt würden könne. Das hätte zur Folge, dass er noch intensiver genutzt werden würde. Auch von den Nachbar-Vereinen. "Kein Naturrasen hält eine Nutzungsdauer von mehr als  300 Stunden aus. Er müsse dann aufwendig erneuert werden. Ein Kunstrasen hingegen hält bis zu 1300 Stunden aus", argumentierte Cremlingens Neu-Bürgermeister Detlef Kaazt (SPD).

Holger Barkhau (Bündnis 90/Die Grüne), der aus finanzieller und ökologischer Sicht als einziger dem Antrag der Verwaltung zustimmte, gab außerdem zu bedenken, dass ein Kunstrasen nach rund  Jahren aufwendig entsorgt werden müsse. Auch der Aspekt der CO2-Belastung sollte berücksichtigt werden. Darauf konnte Norbert Löhr (CDU) nur erwidern, dass es fragwürdig sei, was nun besser wäre - ein Kunstrasen, oder zwei bis drei Mal wöchentlich einen Rasenmäher anzuschmeißen.

"Bei Bildung und Sport stellt sich eigentlich die finanzielle Frage nicht. Schon gar nicht, wenn es um Kinder-und Jugendsport geht. Da stelle ich die Sportförderung vor die finanziellen Mittel", fügte Klaus Hantelmann (CDU) an.

Oliver Ganzauer, SPD, räumte außerdem ein, dass ein Spielfeld aus Kunstrasen heute fortschrittlich und in vielen Orten und Gemeinden schon Standard wäre. "Ich habe auch schon Kunstrasen-Plätze gesehen, die auch nach 12 oder 13 Jahren noch absolut gut aussahen und es nicht gesagt ist, dass sie nach 13 Jahren ausgetauscht werden müssen. Außerdem sind die Rückstände heutzutage auch biologisch abbaubar und können kompostiert werden", so Ganzauer.

Landrätin Christiana Steinbrügge versprach, den ökologischen Gesichtspunkt noch einmal genauer betrachten zu wollen und versicherte auch den wirtschaftlichen Aspekt noch genauer klären zu wollen.

Das Thema -Kunstrasen, ja oder nein und zu welchem Preis - war damit im Sportausschuss vom Tisch. Mehrheitlich wurde sich gegen die Verwaltungsvorlage ausgesprochen und dem Antrag des Cremlinger Vereins zugestimmt. Demnach soll sich der Landkreis mit 102.000 Euro an den Gesamtkosten von 544.000 Euro beteiligen. Der Kreistag muss der geänderten Vorlage jedoch erst Ende Juli zustimmen.


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