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Landtags-Aus für Oesterhelweg: Gründe, Gedanken und das, was bleibt

"Es gab den einen oder anderen, der gerne versucht hätte, mich schon früher politisch zu entsorgen", sagt Oesterhelweg. Jetzt hat er freiwillig den Rückzug angetreten.

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Ex-Landtagsabgeordneter Frank Oesterhelweg zum Gespräch bei regionalHeute.de-Chefredakteur Werner Heise. | Foto: Julia Romanowski / Video: regionalHeute.de

Wolfenbüttel. Nach 20 Jahren im Niedersächsischen Landtag war in dieser Woche Schluss. Frank Oesterhelweg ist nicht mehr länger Abgeordneter in Hannover und seinen Posten als Landtagsvizepräsident ist er auch los. Wie es dazu kam, was er zum Machtverlust der CDU in Niedersachsen sagt und wie es für ihn jetzt weitergeht, darüber sprach Oesterhelweg mit regionalHeute.de-Chefredakteur Werner Heise.



"Es gab den einen oder anderen, der gerne versucht hätte, mich schon früher politisch zu entsorgen", räumt der langjährige Abgeordnete ein, jetzt sei es jedoch seine ganz persönliche Entscheidung gewesen. Eine Entscheidung, zu der aber auch die Entwicklung der eigenen Partei mit beigetragen habe. Hier geht er vor allem mit der Führungsebene und ganz konkret mit dem Noch-Landesvorsitzenden und Spitzenkandidaten Bernd Althusmann ins Gericht. Der sei unterkühlt und habe mit Ministerpräsident Stephan Weil nicht mithalten können.

Umweltminister im Schattenkabinett


In seiner Laufbahn wäre Frank Oesterhelweg beinahe einmal Minister gewesen. Im Schattenkabinett von Althusmann war er als Umweltminister vorgesehen. Dass das am Ende nichts geworden ist, sei gar nicht so schlimm. Auch wenn es ihn gereizt hätte. Da hätte er Richtungsvorgaben bekommen, meint er, mit denen er in manchen Bereichen sehr unzufrieden geworden wäre, weil er selbst vielleicht einen anderen Kurs hätte einschlagen wollen.

Für Oesterhelweg ist jetzt Schluss und die Landespolitik wird er aus der Ferne verfolgen. Seinen Parteifreunden in Hannover, die von der Regierungsseite in die Opposition wechseln mussten, rät er nicht bange zu sein und eine aktive Rolle einzunehmen. Er erwartet eine offensive und nicht zurückhaltende CDU, die sich dennoch von der AfD abgrenzen müsse. "Wir brauchen keinen Partner, der rechts außen sitzt!", sagt er.


Kreistagsmandat könnte auch vorzeitig enden


Dem Kreistag in Wolfenbüttel wird Frank Oesterhelweg erhalten bleiben. Hier wurde er erst im vergangenen Jahr für fünf weitere Jahre gewählt. Ob er allerdings die gesamte Zeit das Mandat behalten werde, das lässt der CDU-Mann offen. Abhängig sei dies, wer die Führung im Kreisverband von ihm übernehme. "Wenn ich irgendwann feststellen sollte, dass meine Meinungen nicht mehr mit denen unserer Führung kompatibel sind, dann will ich nicht der Störenfried sein, dann würde ich auch aufhören."

Oesterhelweg wird im kommenden Jahr den Kreisvorsitz der CDU abgeben. Potenzielle Nachfolger sieht er, will er namentlich jedoch nicht benennen. Auf direkte Nachfrage, welche Persönlichkeiten seine Partei hier vor Ort denn überhaupt noch habe, bringt er Sarah Grabenhorst-Quidde und Holger Bormann ins Spiel. "Das sind Leute, mit denen man in Zukunft rechnen muss." Aber auch Sicktes Bürgermeister Marco Kelb, bringt er dabei ins Spiel.

Das gesamte Gespräch, in dem Sie auch erfahren, was Oesterhelweg von Klima-Klebern hält, über eigene Fehler spricht und seine Sorge über den Katastrophenschutz äußert, sehen Sie im oben angezeigten Video.


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